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Am Heiligen Abend in Rom ankommen

Nach dem langen Unterwegssein kommt Mary Ward in Rom an: am Heiligen Abend 1621. 400 Jahr später lädt Sr. Christa Huber CJ uns ein, über das „Es geschafft zu haben“ nachzudenken.

Nach dem langen Unterwegssein kommt Mary Ward in Rom an: am Heiligen Abend 1621. „Es geschafft zu haben“ – dies muss in Mary Ward und ihren Gefährt*innen große Freude und Erleichterung ausgelöst haben.

Es ist ihr ein Bedürfnis, zuerst zwei Kirchen aufzusuchen: „Mary Ward hielt an Heiligabend 1621, noch bevor sie ins Quartier ging, eine zweistündige Gebetszeit in St. Peter und in der Kirche Il Gesù am Grab des Hl. Ignatius“ (Historische Stationen Nr. 8, Sr. Ursula Dirmeier CJ).

Was wohl alles in ihrem Herzen ist in diesem Moment? Es wird viel Dank dabei sein, Dank für das gute Ankommen und wohl auch für verschiedene Erfahrungen dieses Weges, wo sie Gottes Beistand erlebt hatte. Es wird die Bitte dabei sein für das, was nun vor ihr liegt: die wichtigen Gespräche mit dem Papst und mit dem Generaloberen der Gesellschaft Jesu.

Es wäre interessant zu wissen, was sie auf diesem Pilgerweg für sich erfahren hat und was sie daraus gelernt hat. Ich kann mir vorstellen, dass ihr Vertrauen in Gott noch weitergewachsen ist. Sie musste sich dem „Unbehaust Sein“ stellen, das das Pilgern immer mit sich bringt. Dem Wagnis des Weges. Um dann überraschende Gastfreundschaft zu erfahren oder zur Not wenigstens ein Dach überm Kopf zu haben.

Vielleicht haben diese Wegerfahrungen beigetragen zu ihrem großen Durchhaltevermögen. Im Englischen ist es das „persever“, das sich dann auch auf dem Grabstein von Mary Ward findet: „To love the poore, persever in the same…”

Auf den ersten Blick kann man darin ihre Liebe zu den Menschen, ihre Sorge für Bedürftige und Notleidende lesen und dass sie dies immer durchgetragen hat. Es ist aber auch eine Botschaft enthalten, die erst auf den zweiten Blick entdeckt wird: „persever in the same“: „The same“ ist das „Nimm das Gleiche (‚the same‘) von der Gesellschaft [Jesu]“. Den Auftrag, den sie 1611 von Gott erhalten hatte, ihn trägt sie durch bis an ihr Lebensende. Aus den zwei Monaten Pilgerweg nach Rom wird so ein lebenslanger Pilgerweg: „persevere in the same“.

Möge das Vertrauen Mary Wards auch Sie alle begleiten, jetzt im Feiern der Geburt Jesu und im Neuen Jahr 2022!

An dieser Stelle sei auch herzlich Dank gesagt an alle, die zu diesem Homepage-Projekt „Mary Ward – 400 Jahre zu Fuß nach Rom“ in diesem Herbst beigetragen haben; Sr. Ursula Dirmeier, Sr. Sabine Adam, Frau Annette Haseneder, Frau Esther Finis u.a.

Text und Fotos: Sr. Christa Huber CJ

 

400 Jahre Weg nach Rom

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