Zum Weltgebetstag: So leben Kinder in Simbabwe
Eine schwere Wirtschaftskrise, eine starke Dürre und die Auswirkungen von HIV/AIDS machen das Leben in Simbabwe schwer. Vor allem für Kinder und Jugendliche. Die Schwestern der CJ helfen ganz konkret. Sr. Veronica Rufuworkuda CJ berichtet vom Einsatz für Kinder aus armen Familien.
Die Lage der simbabwischen Wirtschaft ist sehr angespannt und die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt sind dramatisch, da die Mehrheit der Menschen hier nach wie vor unterbeschäftigt
oder arbeitslos ist. Hinzu kommt eine lang anhaltende, sehr starke Dürre, die zu großer Not und zusäzlichem Hunger führt und die Armutskrise weiter verschärft.
Die Kinder Simbabwes leiden besonders unter dieser Situation, ganz besonders betroffen sind Waisen, Kinder aus armen Familien und Kinder aus Familien, in denen die Eltern mit HIV infiziert sind, an AIDS leiden oder bereits verstorben sind. Immer mehr Familien werden von nur einem Elternteil, den Großeltern oder einem Vormund geleitet. Und so erschreckend es ist, gibt es auch immer mehr Familien, in denen das älteste Geschwisterkind plötzlich die gesamte Verantwortung tragen muss.
Wir Schwestern setzen uns besonders für Kinder und Jugendliche ein, indem wir dafür sorgen, dass sie eine gute Bildung und Ausbildung bekommen. Denn nur so können sie darauf hoffen, dass sie in der Zukunft selbst für sich sorgen können. Bildung ist für viele Kinder der Weg aus der Armut. Sie gibt ihnen die Chance, sich das Wissen und die Fähigkeiten anzueignen, die sie zur Verbesserung ihres Lebens benötigen.
Bildung hilft den Kindern, neue Fähigkeiten und Kenntnisse zu erwerben, die ihre Entwicklung im Leben beeinflussen werden. Bildung gibt einem Menschen alle notwendigen Werkzeuge und das Bewusstsein dafür, wie er oder sie ihr tägliches Brot und ihre Butter verdienen kann.
Ein Kind, das arm geboren wird und eine angemessene Ausbildung erhält, hat weitaus größere Chancen, seine Lebensumstände hinter sich zu lassen und sich selbst und seine spätere Familie zu versorgen.
Bildung ist darüber hinaus eine Kunst, das Leben zu schätzen. Ihr Zweck ist es, uns
Werte zu lehren, einen stimulierten Intellekt zu entwickeln, Toleranz zu üben und Gelegenheiten
zu finden, das Bestehende in Frage zu stellen und zum Wachstum der menschlichen Gesellschaft
beizutragen.
Bildung ist die erste frühe Investition in die Entwicklung von Kindern. Der Hauptzweck der Bildung ist es, den Geist der Kinder zu öffnen und sie darauf vorzubereiten, sich der Welt zu stellen. So viele Kinder werden begabt geboren, haben eine immense Fähigkeit zum Verstehen und sind von Natur aus intelligent - aber die Armut hat ihnen eine Bildung vorenthalten.
Bildung bringt Selbstdisziplin, Verantwortungsbewusstsein, Führungsqualitäten. In unseren Schulen lernen die Kinder aber nicht nur Wissen, sondern auch Teamarbeit, Kollegialität und die Bedeutung von gemeinsamem Engagement.
Bildung ist der Pass zur Zukunft, denn das Morgen gehört denen, die sich heute darauf vorbereiten.
Sr. Gonzaga Wennmacher CJ hat selbst lange in Simbabwe gewirkt. Sie berichtet von einem Beispiel, das zeigt, wie der Einsatz der Schwestern für Kinder in Simbabwe sich auszahlt:
Dadirai aus Simbabwe besuchte uns vor einigen Jahren in Mainz. Sie ging in eine der Schulen der Congregatio Jesu. Dank der Hilfe von Spenderinnen und Spendern konnte sie nicht nur die Grundschule besuchen, sondern auch die Sekundarschule. Sie machte ein sehr gutes Abitur und konnte Ernährungswissenschaft studieren. Dank eines Stipendiums gelang es ihr, in den USA zu promovieren. Nach Abschluss ihres Studiums kehrte sie nach Simbabwe zurück und führt dort ein glückliches Leben.
Präsentation von Sr. Gonzaga Wennmacher CJ zum Weltgebetstag 2020 (PDF)
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