Urlaub zu Hause – ganz anders: ein besonderes Erlebnis

Vom 12. bis 16. September 2022 hatten wir, Sr. Gertrud Zenk CJ und Sr. Beatrix Meißner CJ von der Seniorenpastoral der MEP, zu einer originellen, fröhlichen Urlaubswoche eingeladen. Wochen vorher machten wir die Mitschwestern in der CJ Neuburg schon mal neugierig. Sr. Barbara Kusche CJ konnte ich für die Vorbereitung mit engagieren.

Die Idee war, wie im Jahr zuvor am Lilienhof / St. Pölten, den älteren und alten Mitschwestern eine besondere Zeit zu bereiten. Die Angebote sollten so sein, dass allen in der Gemeinschaft die Teilnahme an allen oder an einigen Veranstaltungen möglich ist. In St. Pölten war das gut gelungen. Die CJ Neuburg stand für dieses Jahr 2022 auf dem Programm.

Urlaub "ohne Koffer", viele Angebote, ein Ausflug bzw. eine Pilgerfahrt, viel Freude und viel Zeit zum Genießen miteinander.  Ja, wie wird das wohl werden?

Die Vorfreude stieg noch mehr als dann ein etwas eigenartiges Gebilde neben der Stellwand mit dem Programm vorgefunden wurde. Was bedeutete dieses Rätsel?

Eine Uhr? Zeit? Alter? Ohne H? Ein Kreuz, hm?
Und dieser Laubhügel? Ist das die Wohnung für einen Igel?

Komisches Rätsel für so manche mit vielen Fragezeichen, was das soll? Doch endlich war das Rätsel gelöst. – Und Sie, haben Sie des Rätsels Lösung auch gefunden?

(* Auflösung am Ende des Textes)

Wir hatten ganz viel Spaß an den Angeboten von Sr. Gertrud Zenk CJ zum Thema: "Lebensfreude, Lebensweisheit", mit Seifenblasen, Übungen für Hände, Finger, Füße, Beine, Arme, mit "Ohrenwaschen" und "Augen aufwecken" – also ganzheitlich, lustigen Übungen mit bunten Luftballons, unaussprechlichen und doch singbaren Texten zur Ode an die Freude, mit viel Humor und Lachen.

Da gab es Gymnastik in großer Runde mit Karin Blumhofer (Pflegekraft), die uns, vor und nach den ziemlich fordernden Übungen, selbstgemachten Eierlikör servierte – so ging es tatsächlich beschwingter und leichter.

Klangschalenschwingungen, die an den Füßen und Händen zu spüren waren und tiefen Atemzüge in der Atemgymnastik mit Martina Hauber (Pflegekraft) waren ein weiteres Angebot in unserem "Wellnessprogramm".

Sr. Barbara Kusche CJ führte uns in die Welt der Märchen und deren Lebensweisheiten mit der spannenden und sehr lebendig vorgetragenen Geschichte der "Salzprinzessin Maruschka". Alle hingen an ihren Lippen und lauschten ganz wach ihren Worten. Dieses Märchen wurde umrahmt von einem Bibelwort "Habt Salz und Feuer in euch" (Mk 9,50) und der Auslegung des Märchens mit dem Titel "Habt Salz und Feuer in euch wie Maruschka!"

Sr. Beatrix Meißner CJ nahm uns in einer Power-Point-Präsentation mit hinein in die Lebensgeschichte des erst am 16. Juli 2022 in Ellwangen seliggesprochenen P. Philipp Jeningen SJ (1642-1704) als Vorbereitung auf den Höhepunkt dieser Urlaubswoche – einen Ausflug, ja eine kleine Pilgerreise nach Ellwangen an das Grab dieses neuen Seligen und natürlich auch an den Wirkungsort von Sieger Köder. Wir waren insgesamt zwölf Schwestern.

Auf dem Programm in Ellwangen standen folgende Punkte:

Mittagessen im Tagungshaus Schönenberg, Besichtigung und Gebetszeit in der Wallfahrtskirche Schönenberg (Wirkungsort von P. Jeningen SJ), originelle und sehr spirituelle Führung im Sieger Köder Museum, Kaffee und große Stücke Blechkuchen im Café Omnibus (Kultcafé) mit seiner gemütlichen Atmosphäre und viel Charme und als Abschluss eine Andacht mit Gedanken von P. Jeningen SJ am Grab des Seligen in der Liebfrauenkapelle in der Ellwanger Basilika St. Vitus.

So sehr es auf der Hinfahrt und bis über Mittag auch regnete, so wunderbar präsentierte sich das Donauries für uns alle auf der Rückfahrt. Alle waren einfach nur selig. Auf den Gesichtern der Mitschwestern war Freude und Dankbarkeit pur abzulesen. Damit die Zuhausegebliebenen nicht ganz leer ausgehen mussten, konnten auch sie die Andacht vor einem Bild von P. Jeningen SJ in der Hauskapelle mitfeiern.

Sr. Beate Neubert CJ, selbst Urlauberin und Teilnehmerin dieser Woche und ohne Koffer, sondern mit Rucksack aus der CJ Bamberg angereist, brachte dann noch einen schönen Beitrag ein mit der Erklärung des Bildes der sieben Zufluchten, das sich in unserem Haus befindet. Die Mitschwestern haben sich darüber sehr gefreut. Herzlichen Dank dafür!

Der letzte Urlaubstag fand seinen krönenden Abschluss in einem "Pilgerweg des Herzens und der Sinne" durch Haus, Innenhof und Kapelle mit 5 Stationen:

Station 1: Heilige Familie – Stammbaum, Herkunft - mit Namensnennung unserer Eltern und Geschwister und einem kurzen Gedenken

Station 2: Hl. Josef – Traum und Wirklichkeit - mit kurzen Erzählungen zu wichtigen Träumen

Station 3: Pforte – Unzugänglichkeiten … … hin zur Offenheit, Freiheit – Auszüge aus Psalm 18 im Wechselgebet

Station 4: Weinstock, Rebe – Begegnung, Freundschaft, Gefährtinnenschaft, Nachfolge – mit Auszug aus Joh 15,1ff, sowie Verkostung von Weintrauben und Traubensaft

Station 5: in der Kapelle – Brot – Nahrung für Leib und Seele – mit einem Text zum Brot, dann Brotteilen und Verkosten, abschließend gegenseitiges Zusprechen eines Segenswunsches

Im Laufe der Woche konnten wir erleben, wie lebendig, froh und wach unsere Mitschwestern wurden, da war nichts mit zwischendurch einschlafen. Da wollte jede so gut sie es vermochte in sich aufnehmen, was da in Gemeinschaft – und zwar in der Gemeinschaft, in der jede schon länger oder kürzer lebt – mit und aneinander geschah – Freude, Dankbarkeit, Gott in unserer Mitte. Das Leben haben wir in diesen Tagen in vollen Zügen geteilt, gefeiert und genossen.

Ja, apropos "Genießen": Da war noch was ganz Tolles und Wunderschönes – unsere Küchenfeen haben uns auch ein Urlaubsprogramm präsentiert, das einfach nur wunderbar war und eine echte Urlaubsfreude für unsere Gaumen. Einen extra großen und herzlichen Dank an die Hauswirtschaftsleitung Sandra Eichinger und ihr tolles Küchenteam.

Was gab es da zum Mittagessen:

Tag 1 – "Bayrisches aus der Küche – denn Bayern, des san mir"

Tag 2 – "Ab nach Asien"

Tag 3 – "Bella Italia"

Tag 4 – "Österreichische Schmankerl"

Tag 5 – "Zum Abschluss was Süßes" und ein "wunderbares Abendessen mit kleinen Extras"

Liebe LeserInnen, haben Sie auch Lust auf mehr? Hier im Haus kam die Frage auf: "„Gibt es da nur eine Urlaubswoche? Eigentlich ist doch der Urlaub länger?"

Wir vom Vorbereitungsteam sagen allen, die mitgewirkt haben, ein herzliches DANKESCHÖN. Wir hatten selbst so viel Freude und Spaß von der Vorbereitung bis zur Durchführung. Wir hatten nicht erwartet, dass so gut wie alle Schwestern an allen Angeboten teilnahmen. Wir staunten von Tag zu Tag mehr, denn die Freude der Mitschwestern war einfach nur ansteckend im ganz positiven Sinn. – Ein gelungener Urlaub.

Zum Abschluss noch einige "Originaltöne" unserer Urlauberinnen:

"Unsere gemeinsame Urlaubswoche habe ich harmonisch und unbeschwert erlebt. Die Angebote waren unterhaltsam, abwechslungsreich und anregend – eine Wohltat für Leib, Geist und Seele. Herzlichen Dank dafür!" (Sr. Adelgunde Zöttl CJ)

"… eine gut vorbereitete und durchgeführte Woche; eine Woche, die Leib und Seele gut getan hat, eine Woche mit unvergesslichen Höhepunkten … - eine einmalige Woche. Danke." (Sr. Lucia Jestädt CJ)

"Neuburgs Ausflug
Ellwangen war das große Ziel.
Zum P. Philipp Jeningen wollten wir hin.
Trotz Regengüssen waren alle munter im Bus,
denn bald kamen wir zu unserem Genuss.
Gutes Essen und viel Salat
auf jede Art.
Später gab's Kaffee und Kuchen,
Apfelschnitten mit Streusel und
Zwetschgendatschi "war sehr gefragt".
Das war ein Hallo!
Es war einfach toll.
Dem Leitungsteam ein dreimal "Hoch".“ (Sr. Verona Wielath CJ)

Text und Fotos: Sr. M. Beatrix Meißner CJ, CJ Neuburg

*  Auflösung: Uhr ohne h = Ur + Laub = Urlaub

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