Unterscheidung der Geister hilft beim Wagen von Veränderungen
Die Provinzoberin der Mitteleuropäischen Provinz der Congregatio Jesu, Schwester Sabine Adam CJ, nimmt zurzeit in Rom an der Konferenz der Provinz- und Regionaloberinnen der CJ teil. Im Mittelpunkt stehen Veränderungen - in der Gesellschaft und insbesondere in der CJ. "Unser Charisma als CJ, als Frauen in der ignatianischen Tradition, hilft uns, den Versuch zu wagen, über mögliche Veränderungen ins Gespräch zu kommen", sagte Generaloberin Schwester Jane Livesey CJ.
"Die CJ muss bereit sein, Veränderungen und Risiken einzugehen, wenn sie weiterhin in dieser neuen Welt in ihrer Sendung wirklich wirksam sein will." Die Versuchung sei groß, auf die Fragen von heute weiterhin mit Antworten von gestern zu antworten. Doch die Welt verändere sich sehr schnell. "Wenn wir ihr effektiv dienen wollen, dann müssen wir offen für mögliche Veränderungen sein. Veränderung ist dabei kein Ziel in sich, sondern geschieht um des besseren Dienstes für das Volk Gottes willen, zu dem wir ständig gesandt sind – oder sein sollten."
Eine Woche lang werden die Oberinnen sich mit diesen Veränderungsprozessen beschäftigen und diese gemeinsam und getragen von der ignatianischen Spiritualität gestalten. Zu Beginn prägte eine Phase des "Produktiven Zuhörens" die Gespräche. "In mehreren Gesprächsrunden mit jeweils unterschiedlicher Besetzung zu dritt oder zu viert haben wir einander mit dieser Methode zugehört", berichtet Schwester Sabine Adam aus Rom. "Zuvor waren wir von Matthieu Daum in die sieben Schritte dieser Methode eingeführt worden." Dabei wurde schon in den ersten Stunden eines besonders deutlich: "Auch wenn wir an unterschiedlichen Orten und in unterschiedlichen Kontexten leben, sind die Fragen, die uns als Oberinnen beschäftigen, sich weltweit sehr ähnlich", so Schwester Sabine Adam. "Das intensive Zuhören hat uns geholfen, viel Ehrliches voneinander zu erfahren. Diese Gespräche sind ein guter Weg, uns als Gemeinschaft auf die Suche nach dem MAGIS zu machen."
Die Gespräche bringen dabei auch schmerzhafte Phasen von Veränderungsprozessen ans Licht. "Mir kamen einige Zeilen aus dem Lied von Leonard Cohen in den Sinn", so Schwester Sabine: "There is a crack in everything. Thats where the light gets in." Frei übersetzt: Brüche gibt es überall. Dort kommt das Licht herein.
Geprägt von der Unterscheidung der Geister werden die Verantwortlichen der CJ in den nächsten Tagen diese Brüche aufspüren und suchen, wo und wie gerade dort hoffnungsvolle und hell-machende Aufbrüche in und für die CJ entstehen können.
Mehr über die Tagung der Oberinnen können Sie in englischer Sprache auf der internationalen Website der CJ nachlesen.
Fotos: Sr. Elisabeth Kampe CJ