Tag 6: Mary Ward - Der Weg zur Heiligsprechung

Illustration: Susan Daily, IBVM

Mary Ward war eine Frau der gewöhnlichen Dinge. Sie suchte nichts Außergewöhnliches und stand mit beiden Beinen auf dem Boden der Tatsachen. Ihr Weg war schwierig. Unentwegt war sie auf der Suche und empfing bei jedem Schritt Licht - und war dankbar dafür.

Sie lernte, „alles von der Hand Gottes anzunehmen und ihn allein in allem zu suchen.“ (GL 48). Ihre Gelassenheit wurde ständig gespeist aus dem Vertrauen, dass „Gott die Gerechten leitet und führt, auch wenn es uns anders erscheint“ (3. MW-Rede). Sie ging durch ihr Leben und sah, wo Gutes getan werden konnte - und sie tat es gut. Da sie Gottes Willen als die alles umfassende Kraft liebte, blieb sie in Treue beharrlich und verlor das Ziel nicht aus den Augen. Sie ließ nicht zu, dass Schwierigkeiten ihren Weg blockierten. Als sie am Ende ihres Lebens inmitten der Trümmer ihres Werkes starb, forderte sie ihre Gefährtinnen auf, Gott mit Freude zu loben (Vita E).

Mary Ward hat vermutlich nie gedacht, dass sie heiliggesprochen werden würde

Mit Blick auf die Ewigkeit versprach sie, ihnen zu helfen, „wenn Gott ihr einen Platz im Himmel geben würde“ (Vita E). Mary Ward hat vermutlich nie gedacht, dass sie heiliggesprochen werden würde. Ihre Anhänger:innen wussten jedoch, dass sie dessen würdig war und begannen die Bemühungen unmittelbar nach der Erklärung von 1909, dass sie Gründerin sei. Wie bei Marys Ringen um die Anerkennung ihres Instituts folgte ein langer, beschwerlicher Weg, unterbrochen durch die Weltkriege, der die Einsichtnahme in die „Geheimakten“ des Vatikans einschloss, die Prüfung von allem, was sie gesagt und geschrieben hat, sowie von dem, was über sie gesagt und geschrieben wurde. Die Prüfung durch die Theologische und die Historische Kommission des Vatikans machte den Weg frei für die Erklärung unserer „Dienerin Gottes“ zur „Verehrungswürdigen“ im Jahr 2009, dem 400. Jahrestag der Gründung des Instituts.

Gott hat für alles seine Zeit und doch müssen wir unser Bestes tun, um das Ziel schnell zu erreichen

Die vorletzte Etappe auf dem Weg zur Seligsprechung und schließlich, so hoffen wir, zur Heiligsprechung erfordert ein „Wunder“, das in der Diözese, in der sich das „Wunder“ ereignet hat, untersucht und bestätigt wird. Hier befindet sich unsere Reise derzeit. Sollte das „Wunder“ diese Phase überstehen, wird derselbe Fall an das Dikasterium für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse weitergeleitet. Ein Erfolg hier wird es Papst Franziskus ermöglichen, Mary Ward für „selig“ zu erklären. Auf unserem Weg zu diesem Ziel glauben wir, dass „Gott für alles seine Zeit hat“ (Brief, 1625). Dennoch sind wir es den wunderbaren Frauen, die vor uns waren, und denen, die nach uns kommen werden, schuldig, unser Bestes zu tun, um dieses Ziel so schnell wie möglich zu erreichen.

Mary ging ihren Weg als eine Frau, die auf die Stunde Gottes wartete, eine Heilige der gewöhnlichen Dinge. Gewöhnliche Dinge werden auch dazu beitragen, dass Mary Ward als Selige und zu gegebener Zeit als Heilige anerkannt wird - z.B. Beweise für die weltweite Verehrung und die Bitte um ihre Fürsprache, insbesondere durch ihre Familie und Vertreter der Kirche.

Fragen zur Reflexion:

Was bedeutet es Ihnen, wenn Mary Ward eine Heilige der gewöhnlichen Dinge genannt wird? Zu welchen Zeichen der Zeit lädt Mary Sie heute ein, mit ihr zu gehen, um Gutes zu tun? Wo stehen Sie als Einzelperson, Mitglied einer Gemeinschaft, Provinz/Region, Gefährtin, Freund:in oder Mitarbeiter:in der Verehrungswürdigen Mary Ward in Bezug auf die Förderung der Causa?

Text: Sr. Elizabeth Cotter IBVM aus Irland, Sr. Agnesa Jenčíková CJ aus der Slowakei; Illustration: Susan Daily IBVM

---

Wir laden Sie ein, mit den Gedanken eines jeden Tages zu beten und das, was Sie bewegt, in unserem Padlet mitzuteilen! Nehmen Sie an unserem Austausch teil, wobei Sie schreiben und/oder Bilder und/oder Videos hochladen können. Wir hoffen, dass dies ein einfacher Weg ist, um miteinander zu kommunizieren und einander besser kennen zu lernen…