Tag 5: Mary Ward - Empfangene Gnaden während der Pilgerreise
Mary Wards Pilgerreise basierte auf dem Ruf, den sie 1611 vom Herrn erhielt: Nimm das Gleiche. Dieser Ruf war mit einem Widerspruch verbunden: Pater General wird es niemals erlauben. Geh zu ihm.
Von da an widmete sie sich ausschließlich dem Ziel, das, wozu sie sich berufen fühlte, in die Tat umzusetzen. Dass diese Pilgerreise beschwerlich sein würde, war bereits im Auftrag selbst enthalten. Es gab also keinen Grund, sich über die schwierigen Bedingungen auf dem Weg zu beklagen.
Auch ihr schlechter Gesundheitszustand war kein Grund, diesen Ruf abzulehnen. Die einzige Möglichkeit, mit diesen Widersprüchen umzugehen, bestand darin, Jesus als ihren Gefährten ernst zu nehmen und alle ihre (schlechten) Erfahrungen mit ihm zu teilen.
Durch die Gnaden, die ihr zuteil wurden, hat sich die Situation nicht verbessert, aber alles verändert.
Im dunkelsten Jahr 1625 wurden ihr vier besondere Gnaden zuteil, die wir alle im Gemalten Leben finden. Keine dieser Gnaden hat ihre Situation äußerlich verbessert. Und doch hat sich durch sie alles verändert. Mary erhielt das geistliche Rüstzeug, um den Schwierigkeiten auf eine neue Weise zu begegnen. So wurde sie in Zeiten der Verleumdung und Verfolgung vor Bitterkeit, Verzweiflung oder Rachegedanken bewahrt.
GL 38: Das einzig Wichtige im Leben ist der freie und offene Zugang zu Gott.
GL 39: Der Weg, Leiden konstruktiv zu gestalten, besteht darin, sie liebevoll anzunehmen.
GL 40: Sie als Person ist nicht wichtig, ist nichts, aber in Gott ist alles zu finden.
GL 41: Feinden zu vergeben gibt Freude und Freiheit, und so werden die Feinde zu Freunden.
Die Gnade, die für meine eigene Pilgerreise im Institut am meisten gilt, ist das Wissen, dass die Stärke des Instituts „nicht von Reichtum, hohem Ansehen und Fürstengunst“ abhängt, sondern vom „freien und offenen Zugang“ zu Gott, der uns mit Liebe, auf Kraft und Einsicht überschüttet und uns unserem Weg Schutz gewährt (GL 38). Diese Gnade schenkt mir Kraft und Trost auf meinem Weg in der Region Kanada und vor allem beim gemeinsamen Vorangehen auf unserem Pilgerweg des Becoming One - EIN Institut zu werden.
Die Ewigprofess als Fest absoluter Freude und öffentliche Verpflichtung
Im Dezember 2023 legte ich in der Region Kanada meine Ewigprofess ab. Es war ein Fest absoluter Freude und eine Bestätigung meiner Berufung zum Ordensleben in unserem Institut. Es war auch eine öffentliche Verpflichtung, in der gegenwärtigen Realität des Wandels, des Umbruchs, der Ungewissheit und des Verlustes zu leben, wenn wir uns daran machen, das, was in Kanada war, zu Ende zu führen, und dabei in einem Geist der Hoffnung und des Vertrauens Platz schaffen für das, was ist und was sein wird. Es ist tröstlich zu wissen, dass es nicht die historischen Strukturen sind, die das Institut wirklich ausmachen, sondern vielmehr unser „freier und offener Zugang“ zu Gott - d.h. meine eigene und die Beziehung anderer zu Gott und unsere Verpflichtung zur Unterscheidung und Offenheit für den Heiligen Geist -, der dem Institut seine Vitalität und seine Sendung verleiht. Wie Mary Ward sind wir alle aufgerufen, in unserer jeweiligen Wirklichkeit voll und ganz da zu sein, offen für die Eingebungen des Heiligen Geistes, und mit Freude im gegenwärtigen Augenblick zu leben. (Sarah)
Fragen zur Reflexion:
Welche der Gnaden Mary Wards ist für mich in meiner gegenwärtigen Situation von besonderer Bedeutung? Um welche Gnade möchte ich den Herrn für heute besonders bitten?
Text: Sr. Sarah Rudolph IBVM aus Kanada, Sr. Sabine Adam CJ aus MEP/Deutschland, Illustration: Susan Daily, IBVM
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