Tag 2: Mary Ward - Auf der Suche nach einem Weg
Von klein auf war Mary Ward zutiefst in Gott verliebt. Ihre Träume wuchsen, zusammen mit den Fragen, wie sie vorgehen sollte. Sie strebte danach, etwas Großes für Gott zu tun. Mary wurde von den Jesuiten/Priestern inspiriert, die sich mutig um die Katholiken in England kümmerten, und wollte wie sie am fortlaufenden Erlösungswerk Christi mitwirken (EN 7.1).
Aber welchen Weg sollte sie einschlagen? Ordensfrau zu werden, um „der Kirche zu dienen, indem sie sich mit allen Mitteln, die den Frauen möglich sind, zur größeren Ehre Gottes um das Heil der Seelen sorgte“ (Brief Nr. 5, Sammlung Nymphenburg, vgl. Henriette Peters S. 349), schien ihr am geeignetsten. Doch das Leben einer klausurierten Nonne passte nicht zu ihrer Vision. Sie fühlte sich berufen, unter denjenigen zu arbeiten, die Pflege oder Erziehung im Glauben und im Leben brauchten. Die Frage war, wie sie dies erreichen konnte - sollte sie es allein oder mit anderen tun? Sie entschied sich für die Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Gefährtinnen.
Der Traum würde Wirklichkeit werden, das wusste sie
Die nächste Frage war, wo sie anfangen sollte: der Kontinent schien ihr sicherer. Ihr tastender Suchweg, der schon in der Kindheit begonnen hatte, nahm endlich Gestalt an. Doch noch standen viele Entscheidungen an. Sie würde Unterstützung brauchen. Aber sie wusste, dass der Traum Wirklichkeit werden würde und zwar, wie sie hoffte, noch zu ihren Lebzeiten. Papst Franziskus schreibt in „Spes Non Confundit“: „Die Hoffnung wird aus der Liebe geboren und beruht auf der Liebe, die dem durchbohrten Herzen Jesu am Kreuz entspringt“. Die Vertrautheit mit dem Herrn wird uns die Tür zur Hoffnung öffnen, so wie Mary Ward es auf ihrem langen, beschwerlichen Weg mit zahlreichen Widerständen, Missverständnissen und Zurückweisungen erfahren hat. Ihre Vertrautheit mit dem Herrn war ihre Quelle der Hoffnung.
In Mt 11,28 lesen wir: „Kommt zu mir“. Wenn wir Seine Einladung annehmen, zu Ihm zu gehen, wird Er uns einen neuen Weg öffnen. Wenn wir in den ganz gewöhnlichen Dingen des Lebens ganz tief und aufmerksam auf Seine Stimme hören, werden wir erkennen und entdecken, wonach wir gesucht haben. Mary Ward erfuhr diese tiefe Vereinigung mit Ihm und sagt: „Ich sah ganz klar, wie Er in mein Herz ging und sich nach und nach darin verbarg… Er hielt mein Herz fest“. Wir sind aufgerufen, in dieser besonderen Gnade von Mary Ward zu leben. Ihre Erfahrung, dass Gott ihr Herz festhielt, hallt in unserem Dasein wider und ruft uns dazu auf, in Gottes Liebe einzutauchen und Seinen Willen zu suchen, während wir auf unserem Weg des „Eins-Seins“ vorankommen.
Sie war ständig in Kontakt mit ihren inneren Bewegungen
Wir sind aufgefordert, auf die Zeichen der Zeit zu achten, das unermesslich Gute in unserer Welt zu entdecken, mit der großen Sehnsucht nach Frieden, dem Verlangen nach Lebensfreude... Wir sind aufgerufen, greifbare Hoffnungszeichen für diejenigen zu sein, die Nöte jeglicher Art erleben, und für die Welt, in der Zersplitterung die Norm ist, indem wir „EINS WERDEN“. Mary Ward war ständig in Kontakt mit ihren inneren Bewegungen und wuchs im Geist der Unterscheidung, verfeinerte ihr Verständnis und suchte aufrichtig nach dem Willen Gottes. Der Herr führt uns... Mögen wir in unserer Unterscheidung Sicherheit, Eifer und ein Übermaß an Hoffnung finden.
Fragen zur Reflexion:
Inwieweit folge ich ihrer Vorgehensweise? Was sind meine Fragen, um den Weg zu erkennen, der vor mir liegt? Wie bereite ich mein Herz und meine Kräfte darauf vor, den Weg zu erkennen, den Gott will?
Text: Mary Carton IBVM, Karuna Shrestha CJ, Illustration: Susan Daily IBVM
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