Ein Tag Bewegung für ein Jahr Schulbildung
"Lauf für Afrika" an der Maria Ward Realschule Neuhaus bringt 20 000 Euro für Simbabwe
Neuhaus am Inn. "Man muß sich das wirklich einmal vorstellen – eine ganze Schule läuft an einem Tag – und ein Heim mit 61 Kindergartenkindern, Schulkindern und Studierenden hat ein ganzes Jahr die Möglichkeit, davon in die Schule zu gehen" - so schreibt Sr. Gonzaga Wennmacher CJ voll Freude und tiefer Dankbarkeit an die Maria Ward Realschule in Neuhaus. Schwester Gonzaga betreut die Hilfe für Simbabwe, die von Sr. Ortrudis Maier CJ ins Leben gerufen wurde. Bereits zum dritten Mal gab es an der Neuhauser Realschule einen Spendenlauf für Afrika als Hilfe für das Kinderheim, das einst Schwester Ortrudis, die 2009 in Simbabwe verstorbene einstige Oberin des Klosters Neuhaus gegründet hatte.
Aktiver Freundeskreis Simbabwe
Nach dem Tod von Schwester Ortrudis wurde an der Realschule der Freundeskreis Simbabwe gegründet, der mit Spendenaktionen den Jugendlichen in Afrika helfen will. Die afrikanischen Schwestern der Congregatio Jesu führen das Waisenhaus weiter. Von den Spendengeldern, die aus Deutschland nach Simbabwe geschickt werden, können alle Kosten getragen werden, die für Essen, Kleidung und Schulmaterialien anfallen. Denn wichtig ist vor allem auch eine gute Schulbildung.
Eine große Hilfe war darum der "Lauf für Afrika" an der Maria Ward Realschule, denn am Ende hatten die Schüler dank großzügiger Sponsoren 20 000 Euro erlaufen. Jeder Kilometer wurde nämlich von Sponsoren, Eltern, Freunden, Geschäftsleuten, mit einem vorher festgelegten Geldbetrag abgegolten. Die Spenden für Afrika standen natürlich im Vordergrund, aber manchen Schüler hatte auch der sportliche Ehrgeiz gepackt, allen voran allerdings den Lehrer Thomas Tausendpfund, der als Marathonläufer allein schon 50 Kilometer zurücklegte. Aber auch manche Schüler liefen 20 oder 30 Kilometer.
"Ich glaube, dass Schwester Ortrudis davon im Himmel gleich Kenntnis genommen hat, ja den Lauf „von oben her“ schon begleitet und beobachtet hat – und nun mit strahlenden Augen auf Sie, die ganze Schulgemeinschaft und alle, die irgendwie Helfer waren, blickt und sagt: Das sind meine Neuhauser!", schreibt Schwester Gonzaga weiter. Eine Schwester aus Simbabwe, die derzeit auf Heimaturlaub in Deutschland ist, Sr. Thoma von Dahl CJ, hatte ihr erzählt, dass die Kleinen in Amaveni schon gefragt hätten, ob sie auch zur Schule gehen dürften wie die Großen, wegen des knapper werdenden Geldes, oder ob sie gar nach der Primary School noch auf die Secondary School gehen dürften, – oder sogar wie zwei unserer ehemaligen „Kinder“, von jenen, die wirklich die "Kinder" von Schwester Ortrudis waren und sind, die Universität zu durchlaufen und einen Abschluss zu machen.
Diese „Großen“ kommen dann ab und zu ins Heim zurück, erzählen den Kleinen und ermuntern sie, fleißig zu lernen, damit sie später auch einen guten Abschluss machen können. Sister Mary, die Leiterin des Childrens' Home in Amaveni, ist damit eine Riesensorge los, wie sie das Geld für die Bildung der ihr anvertrauten Kinder bezahlen soll, schreibt Schwester Gonzaga.
Insgesamt wurden vom Freundeskreis Simbabwe 25 000 Euro an das Kinderheim nach Amaveni überwiesen. Denn im Lauf des Jahres gab es immer wieder auch Spenden und Hilfe für Simbabwe, so vom Missionsessen aus der Pfarrei St. Severin in Neuhaus, vom Fastenessen der Pfarrei Malching und vom Palmbuschenverkauf in Salzweg.
Text: Dr. Hans Würdinger, Foto: Congregatio Jesu Simbabwe