Sommer-Buchtipps: Der blaue Stein
Weiter geht es mit unseren sommerlichen Lese-Empfehlungen. Heute mit einem Lieblingsbuch von Adelheid Roll, eine der Gefährtinnen Mary Wards.
Gilbert Sinoué: Der blaue Stein
Die Handlung spielt im Spanien zur Zeit der Inquisition. Aben Baruel, ein getaufter Jude, stirbt auf dem Scheiterhaufen. Einige Monate später erhalten ein Rabbi, ein Scheich und ein Mönch, die sich nicht kennen, durch dessen Sohn einen Brief mit der Aufforderung, ein Buch aus Saphir zu suchen, das die Antwort auf die größten Fragen der Menschheit enthält. Aber sie können das Buch nur gemeinsam finden. Als der Großinquisitor davon erfährt, setzt er eine junge Frau als Spitzel auf die drei Männer an. Diese geraten in ernsthafte Gefahr. Da wechselt die junge Frau auf die Seite des Beichtvaters der Königin Isabella, dem Gegenspieler des Großinquisitors. Am Ende finden die drei Männer das Buch aus Saphir.
Dieses Buch steht schon seit zwanzig Jahren in meinem Bücherregal. Obwohl ich es fast auswendig kann, lese ich es immer wieder. Was fesselt mich so daran? Es ist ein historischer Roman und zeigt das Leben und die Kultur in Spanien zur Zeit Isabellas. Es setzt sich aber auch kritisch mit dem Alleingültigkeitsanspruch von Christentum, Islam und Judentum auseinander.
Besonders bewegend finde ich jedoch das Zusammenwachsen der vier Hauptpersonen. Anfangs trauen sie sich nicht über den Weg und bringen das auch zum Ausdruck. Im Laufe ihrer Suche wächst aber der Respekt voreinander und der jeweils anderen Religion. Dass die junge Frau und der Mönch ihre Zuneigung füreinander entdecken, gibt der Geschichte noch einen besonderen Akzent. Wobei das Ende dieses Teils der Geschichte völlig offen ist.