Silbernes Jubiläum bei der Congregatio Jesu in Bukarest
Es ist kaum zu glauben, aber bereits der dritte Jahrgang meiner ehemaligen Novizinnen in Bukarest hat das Silberne Ordensjubiläum gefeiert! Die neun Schwestern hatten mich um eine dreitägigen Vorbereitung gebeten und ich – in der Meinung, dass alles nur eine Frage der guten Organisation sei – habe diesen Termin, der so kurz vor unserem Abschied aus Schleusingen lag, zugesagt. Es ist gut, dass man Auslandsflüge am besten rechtzeitig bucht und so gab es kein Zurück mehr. Gott sei Dank, denn es war eine für alle Beteiligten gute Woche in Bukarest.
In Schleusingen bei 3° Celsius gestartet, abends in Bukarest bei 33° angekommen! Unsere Tage waren gefüllt von Erinnerungen, von Dank für diese 25 Jahre, von der Versöhnung mit dem, was schmerzlich gewesen ist, von Hoffnung und Zuversicht im Blick auf die Zukunft. Vier dieser Schwestern erinnerten sich dankbar an die Jahre des Erlernens der deutschen Sprache und der Ausbildung in der heutigen MEP: Sr. Vianneya und Sr. Dominca verbrachten nach ihrer Erstprofess eine Zeit in Österreich, Sr. Luiza und Sr. Manuela (jetzt: Sr. Mariana) in der ehemals Passauer Provinz. Wer sie kennt, wird sie auf den Bildern entdecken.
Unsere Tage gipfelten in der feierlichen Erneuerung der Profess am 1. September 2018, fast zeitgleich mit der Erstprofess unserer Sr. Britta, der wir in einer Fürbitte gedachten.
Die Feiern in Rumänien sind vom Äußeren her ganz anders als bei uns – mit dem Bischof und zahlreichen Priestern, dem Chor, der alle Register gezogen hatte. Die Festpredigt hielt P. Marius SJ, Provinzial der Jesuiten in Rumänien bis zur Eingliederung der Provinz in die südosteuropäische Region. Da der 1. September der von Papst Franziskus weltweit ausgerufenen Tag zur Bewahrung der Schöpfung ist, vertiefte P. Marius in seiner Predigt die „Betrachtung zur Erlangung der Liebe“ des heiligen Ignatius am Ende der Exerzitien.
Er führte aus, wie diese Betrachtung hilft zu entdecken, dass Gott in der Welt und im eigenen Leben wirkt. Gott „müht“ sich um das Leben und Wachstum in uns Menschen. Seine Kraft und seine Güte bewegen den Menschen zur Mitarbeit und zur persönlichen Antwort der Hingabe. Der Blick bleibt darauf gerichtet, wie alle Gaben der Schöpfung und Erlösung „von oben“ herabsteigen in unsere Welt und in unser persönliches Leben hinein – „wie die Strahlen von der Sonne und die Wasser von der Quelle“.
Auch die Freizeit am Abend des schönen Festtags ist anders als bei uns, aber so, wie ich sie vor 25 Jahren kennenlernen durfte – mit dem fröhlichem Volkstanz – der „Hora“ und mit dem Frohsinn, der die Schwestern die 25 Jahre, die seither verstrichen waren, vergessen ließ…
Es tat mir nicht mehr leid, dass ich der Bitte der Schwestern nachgekommen war und mit erneuerter Kraft konnte ich mich in die „Schlussrunde“ in Schleusingen einschwingen.
Text und Fotos: Sr. Gudula Bonell CJ