Räumliche Distanz und Altersunterschied sind keine Kriterien für Verbundenheit und Freundschaft
"Schwestern-Besuchstour 2018"
Einige Mainzer Schülerinnen halten den Kontakt zu den Schwestern der CJ, die früher in Mainz gelebt haben, aufrecht. Hier erzählen sie von ihren Erlebnissen:
Beinahe ein Jahr ist es her, dass die Mainzer Kommunität der Congregatio Jesu aufgelöst wurde und die Schwestern zu neuen Standorten aufgebrochen sind. Schon damals war uns klar, dass wir den Kontakt zu „unseren Schwestern“ nicht abreißen lassen würden. Diese Absicht setzten wir erneut in Form einer „Schwestern-Besuchstour“ um.
Diese führte nach Bensheim zu Sr. Xaveria und Sr. Claudia (und Sr. Notburga, die aber leider zu dieser Zeit nicht da war). Die Freude war groß, und bei Kaffee und Kuchen tauschten wir Neuigkeiten aus, zum Beispiel über den „Tag der Offenen Klöster“, an dem auch viele Besucherinnen und Besucher nach Bensheim gekommen waren. Aber auch über Projekte der CJ für junge Erwachsene, die schon manche Schülerinnen aus Mainz besucht hatten, unterhielten wir uns lange. Es war schön zu sehen, wie sich die Schwestern über die „jungen Leute“ freuten, und wie früher in Mainz war ihrer Begeisterung einfach nur ansteckend. Anschließend entwickelten sich während eines Spaziergangs durch den frühlingshaften Garten und Beisammensitzens auf der Terrasse weitere spannende Gespräche. Leider hatten wir in Bensheim nur wenige fröhliche Stunden zusammen, so dass der Besuch durch die abendliche Andacht in der gemütlichen Hauskapelle und das gemeinsame Abendessen mit der Kommunität abgerundet wurde.
Die nächste Etappe unserer Tour war der Besuch bei Sr. Beate, der ehemaligen Mainzer Oberin. Wie schon viele Male zuvor in Mainz begrüßte sie uns sehr herzlich in der Bamberger Kommunität. Auch ihre Mitschwestern freuten sich sehr über den Besuch und hießen uns mit der selben Herzlichkeit willkommen. Während einer erstklassigen Hausführung gewannen wir spannende Einblicke in die Ordensgeschichte und das Leben Mary Wards. Fasziniert waren wir zum Beispiel von „Mary Wards Schritt aus der Nische“, der „Öffnung der Klausur“ und ihrem Gewand. Am folgenden Tag lernten wir auch die Bamberger Altstadt kennen und schätzen. Auch hier waren wir von Sr. Beates historischem Wissen beeindruckt. Viel zu schnell ging die gemeinsame Zeit mit ihr vorbei; doch freuten wir uns auch auf unser nächstes Ziel: Nürnberg.
Wie gewohnt besuchten wir mit Sr. Magdalena nach unserer Ankunft die Messe in St. Klara. Danach ließen wir den Abend in vertrauter Atmosphäre gemütlich ausklingen. Voller Elan brachen wir am nächsten Tag zu einer Wanderung durch die Oberpfalz auf.
Bei herrlichem Sonnenschein, tollem Ausblick und tiefgründigen Gesprächen, genossen wir die gemeinsame Zeit. Fortgesetzt wurden die guten Gespräche beim Abendessen in der Noviziatsküche. Unseren letzten Tag begannen wir mit der Messe in der Frauenkirche. Später trafen wir uns mit Sr. Lucia, die wir auch aus Mainz kannten, zu Kaffee und Keksen. Über dieses Wiedersehen freuten sich alle sehr, sodass der Abschied von ihr und Sr. Magdalena uns umso schwerer fiel.
Weiter führte uns die Reise zu Sr. Gonzaga, Sr. Jutta und Sr. Emma nach München-Pasing. Auch hier verging die Zeit viel zu schnell. Dennoch hatten wir Gelegenheit zu ausgedehnten Gesprächen, in denen wir viel Interessantes aus ihrer Noviziatszeit erfuhren.
Neben einigen ernsteren Themen gab es auch Vieles, worüber wir alle herzlich lachen konnten. Nach dem Besuch der Schwesternmesse am folgenden Tag, verbrachten wir den Vormittag mit Sr. Jutta. Anschließend unternahmen wir mit Sr. Gonzaga einen Spaziergang durch den wunderschön blühenden Garten. Frei nach dem Motto: „Gott suchen und finden in allen Dingen.“ Schließlich traten wir die Heimreise an; in dem Bewusstsein, dass dies nicht unser letzter Besuch sein würde.
Abschließend können wir sagen, dass auch diese „Schwestern-Besuchstour“ wieder einmal gezeigt hat, dass sowohl räumliche Distanzen, als auch Altersunterschiede keine wirklichen Kriterien für Verbundenheit und Freundschaften sind! Wir freuen uns schon sehr auf ein Wiedersehen und wünschen besonders „unseren Schwestern“ bis dahin alles Gute und Gottes Segen!
Text und Fotos: Judith, Louisa und Ylfa