Premiere: Musikspiel zu Maria Magdalena und Maria Ward
Das Heinrichsfest in Bamberg ist auch über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. In diesem Jahr erlebten die Gäste einen ganz besonderen Genuss: Die Weltpremiere eines neuen Musicals: "... die Stimme des Anfangs hören" von Gabriele Netal-Backöfer. Die Aufführung gehörte zum Programm der Ausstellung "12 Frauen - Taten - Werke", in der sich zeitgenössische Künstlerinnen mit historischen christlichen Frauen und blischen Figuren auseinandersetzen.
Gabriele Netal-Backöfer hatte lange für die Umsetzung des ambitionierten Projektes recherhciert. Die Religions- und Musikpädagogin hatte schon zuvor Musicals zu biblischen Themen und Figuren geschrieben und zur Aufführung gebracht. Auch bei der Darstellung Maria Magdalenas konnte sie auf biblische Texte zurückgreifen. Für die Recherche zu Mary Ward stand ihr natürlich ungleich mehr Material zur Verfügung. Sr. Ursula Dirmeier CJ, die als Mary-Ward-Expertin schon für die Ausstellung als Patin gewirkt hatte, unterstützte Gabriele Netal-Backöfer.
Entstanden ist ein dichtes Werk, das die beiden so verschiedenen Lebensgeschichten von zwei Frauen, zwischen denen mehr als 1.500 Jahre liegen, so nebeneinander stellt, dass deutlich wird, um was es beiden im Kern ging: eine persönliche Jesusbegegnung und daraus abgeleitet eine Richtung für ihr eigenes Leben. Auch wenn beide Marias uns lange vorausgegangen sind, kann dieses Vorbild bis heute inspirieren. Auch das wurde bei der Aufführung im vollbesetzten Dom nachdrücklich deutlich.
Natürlich lassen sich an einem Abend nicht zwei solche Lebensgeschichten in aller Ausführlichkeit darstellen. Doch die zahlreichen Schwestern und Gefährtinnen, die die Möglichkeit hatten, der Uraufführung beizuwohnen, waren sich im Anschluss an den Abend einig: Der Auorin und ihrer Crew von rund 30 Mitwirkenden ist es gelungen, prägende Szenen für Mary Wards Leben und ihre Wirkung auf Menschen heute prägnant und mitreißend darzustellen.
So wurden die Darsteller, die Mary Wards Widersacher in Rom und München verkörperten, spontan von den Besucher:innen ausgebuht, die junge Darstellerin, die die "Frauenrede" nahezu wörtlich vortrug (und damit ihre Aktualität betonte) bekam hingegen langanhaltenden Szenenapplaus. Und bei der Szene, die die lautstarke Demonstration von Müttern in Rom für die Bildung ihrer Töchter zeigte, stimmte das Publikum kurzerhand in die Sprechchöre mit ein.
Ein Abend, der nicht nur den Maria-Ward-Schwestern, den Gefährtinnen und den Interessierten an der Gefährtinnenschaft, sondern auch den vielen anderen Besucherinnen und Besuchern noch lange in guter und inspirierender Erinnerung bleiben wird.