Öko-Audit bei der Congregatio Jesu
Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit und Frieden liegen den Schwestern sehr am Herzen
Velbert-Langenberg. „Bei uns passiert schon eine ganze Menge. Es gibt keine einzige Niederlassung, wo die Schwestern sich nicht Gedanken machen, wie sie nach ökologischen Kriterien wirtschaften und so zu mehr Gerechtigkeit in der Welt beitragen können“, sagt Sr. Marica Basic. Sie ist seit Anfang 2014 Beauftragte der Mitteleuropäischen Provinz der Congregatio Jesu für Ökologie, Gerechtigkeit und Frieden. Im Herbst 2014 hat sie einen ausführlichen Fragebogen an alle Niederlassungen geschickt, um einen Überblick über die Aktivitäten in den einzelnen Häusern zu erhalten. „Ich bin wirklich beeindruckt“, betont die 34-Jährige. „Sogar in Niederlassungen, die demnächst geschlossen werden, weil dort nur noch wenige ältere Schwestern leben, wird Müll getrennt, Strom gespart, mit dem Korb auf dem Markt eingekauft, um Plastiktüten zu vermeiden. Das ist toll!“
Die Rückläufe der Umfrage hat sie ausgewertet und bereits ans Generalat in Rom geschickt. Sr. Marica arbeitet gerade an einem „Öko-Audit-Handbuch“, das alle Niederlassungen bei der Suche nach bestimmten Informationen und Hilfestellungen unterstützen soll. „Es ist besser, wenn die Niederlassungen sich erst einmal einen Punkt, höchstens aber zwei oder drei zur Verbesserung vornehmen. Dann bleibt man dabei und man kann Fortschritte erkennen.“
Die gesamte Congregatio Jesu unterzieht sich derzeit einem Öko-Audit, einem ökologischen „Examen“. Die Grundlage dafür ist eine Botschaft der Generalkongregation 2011, wo es heißt:
„Als Mitglieder der Congregatio Jesu sind wir gerufen, Gott unserm Schöpfer zu dienen, der in allen Geschöpfen und im gesamten Kosmos gegenwärtig ist… Wir übernehmen aktive Verantwortung, um die Schöpfung zu bewahren und zu schützen.
Durch das Zeugnis unseres Lebens wollen wir Vorbilder ökologischer Nachhaltigkeit sein und denen besondere Aufmerksamkeit schenken, die durch die ökologische Ungerechtigkeit am härtesten betroffen sind. Wir sind uns der dringenden Notwendigkeit bewusst, den zerstörerischen Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken. Wir setzen uns für die Artenvielwalt ein und wiederstehen der haltlosen Ausbeutung der Ressourcen der Erde. Als Teil unserer von Gott in Christus gegebenen Universalen Sendung, die sich über Zeit und Raum erstreckt, arbeiten wir mit anderen zusammen, um die Erde wieder für alle bewohnbar zu machen…“
Ein „Öko-Audit“ in allen Kommunitäten wird vom Generalat initiiert und auf Provinzeben durchgeführt. Dies soll unser ökologisches Bewusstsein schärfen und uns zum Handeln führen.“
Diese Botschaft wurde 2013 von den Provinzoberinnen förmlich beschlossen. In der Mitteleuropäischen Provinz gibt es folgendes ermutigende Zwischenergebnis: In den Kommunitäten der Mitteleuropäischen Provinz und in den Herzen der Schwestern ist das Anliegen der Bewahrung der Schöpfung und der sozialen Gerechtigkeit bereits stark vorhanden.
Die Schwestern legen Wert auf ökologische und soziale Grundsätze beim Einkauf, im Verkehr, beim Umgang mit Energie oder beim Erwerb von Kleidung. So trennen alle Niederlassungen ihren Müll. Ebenso weit verbreitet ist der Einsatz von LED-Lampen. Mehrere Niederlassungen wollen Autos abgeben, die nicht unbedingt benötigt werden, nötige Autofahrten besser koordinieren und dem Öffentlichen Personennahverkehr Priorität einräumen.
Drei Niederlassungen sind bereits auf Naturstrom umgestiegen. Eine Niederlassung hat eine Hackschnitzelheizung eingebaut. Bei der Neuanschaffung von Elektrogeräten wird darauf geachtet, dass nur Geräte der energiesparenden Variante AAA+ gekauft werden. Beim Einkauf verzichten die Schwestern soweit irgendwie machbar auf Plastikprodukte. Außerdem kaufen sie nach Möglichkeit fair gehandelte Produkte sowie Produkte aus regionalem und biologischem Anbau. (rif)