Oberinnenkonferenz in Augsburg

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Wie sieht die Zukunft aus? Was ist das Ziel und wie geht der Weg dorthin? Nicht nur in Gesellschaft und Kirche im Allgemeinen, sondern auch in Ordensgemeinschaften und der Congregatio Jesu ist das an vielen Stellen nicht klar.  In solchen Zeiten von Umbrüchen, Abbrüchen, Neuanfängen, Veränderungen und Transformation Leitung zu übernehmen ist herausfordernd.

Mit diesen Erfahrungen beschäftigte sich die Oberinnenkonferenz vom 15.-17.11.2024 in Augsburg. Es ging um Bibelstellen, die die Einzelnen im Alltag stützen. In einer kreativen Übung mit dem Titel „Gemeinschaft der Heiligen“ wurden ganz unterschiedliche Facetten der Umbruchssituation und der eigenen Rolle darin erlebbar. Mit einem World-Café wurden Ideen für konkrete Fragen gesammelt. Nach einem intensiven Wochenende mit viel Raum für Reflexion und Austausch reisten viele Teilnehmerinnen dankbar und bestärkt zurück in ihre Kommunitäten.

 

Die Oberinnen der Mitteleuropäischen Kommunitäten  im Austausch.

 

Eine Teilnehmerin hat ihre Erfahrungen in der kreativen Arbeit in einen Text formuliert, den wir an dieser Stelle teilen dürfen:

 

Gemeinschaft der Heiligen

 

Einen Auftrag und Material bekommen – weder das Eine noch das Andere selbst wählen.

Mich einlassen auf beides.

Keinen Plan, keine Übersicht haben. Einfach tun, auf meine Weise.

Wenig Werkzeug, nur meine Hände und meine Fantasie. Alles ist da und genügt.

Loslassen. Frei sein im Tun für den nächsten Schritt.

Im Hier und Jetzt.

Das Abenteuer erwartend.

Abgeben. Weitergeben. Loslassen. Abschied. Frei werden.

Nur ein Teil im Ganzen. Nie die volle Verantwortung für das Ganze. Nur die Liebe zum Detail.

Immer und immer wieder.

Neues erwarten. Mich inspirieren lassen von dem, was kommt.

Anders weitermachen. Neu denken.

Wissen, da war Eine vor mir am Werk. Ahnen, da wird Eine mein Werk weiterführen.

Und wieder die Liebe zum Detail.

Und wieder die Entlastung: Ich gebe, was ich kann – nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Mich erfreuen an der Vielfalt, der Kreativität, dem Humor, der Leichtigkeit.

Heilige sind leicht. Luftig. Nehmen sich selbst nicht allzu ernst.

Haben Flügel und Standfestigkeit zugleich.

Heilig ist kein Zustand – heilig werden wir immer mehr, gemeinsam.

Auch wenn häufig jemand anders an uns herumdrückt, knetet, formt und sicher ganz viel Liebe hineinlegt.

SR

Beim World-Café können Ideen intensiv ausgetauscht werden.

 

Text: Magdalena Winghofer CJ, Fotos: Gabriele Martin CJ