Mary Ward wieder ein Stück näher gekommen
Gefährtinnen aus dem Norden besuchen München und Augsburg
Hannover/München/Augsburg. Seit eineinhalb Jahren haben wir in Hannover regelmäßige Treffen von Gefährtinnen und Interessierten. Dort kam der Gedanke auf, in München und Augsburg den Spuren Mary Wards und ihrer ersten Gefährtinnen nachzugehen. Leider konnten nicht alle aus der Region Nord teilnehmen. So fuhren am 13. März zwei Gefährtinnen und eine Interessierte mit Sr. Monika Glockann CJ nach Augsburg. Unser München-Rundgang am Samstag begann am Isar-Tor. Durch dieses Stadttor betrat Mary Ward am 7. Januar 1627 zum ersten Mal mit ihrer Pilgergruppe die Stadt. Von dort aus gingen wir zum Ort des Paradeiserhauses am heutigen Marienhof. Das Haus hatte Kurfürst Maximilian I. Mary Ward für die Gemeinschaft und den Unterricht von Mädchen zur Verfügung gestellt. Hier hatte der Dekan der Frauenkirche Mary Ward die Aufhebungsbulle ihrer Gründung vorgelesen. Leider wurde das Paradeiser Haus am Ende des Zweiten Weltkriegs stark beschädigt und daraufhin abgerissen.
Auf dem Weg zur Kreuzkapelle erinnerte Sr. Monika Glockann CJ an das Waisenhaus, in dem das erste Institutsmitglied aus Bayern, Anna Röhrl, Waisen des Schwedenkriegs und der Pest betreute. Von dort aus besuchten wir die Kreuzkapelle bei St. Michael, an dessen Eingang seit dem Jubiläumsjahr 2011 eine Tafel hängt, die besagt, dass Mary Ward und die ersten Schwestern hierher zum Beichten und Beten gingen.
Leider war die Jakobskirche am Anger wegen Renovierungsarbeiten geschlossen, so saßen wir im warmen jüdischen Museum und hörten die Erzählungen von Sr. Monika Glockann CJ über die Zeit der Gefangenschaft Mary Wards im Anger-Kloster: Hier schrieb Mary Ward die Zitronensaftbriefe an ihre Schwestern im Paradeiser Haus und macht ihnen Mut: „Überlasst euch nicht der Mutlosigkeit, sondern seid heiter und nicht traurig“.
Auf dem Rückweg nach Augsburg zeigte uns Sr. Monika Glockann noch das Anwesen der Kommunität in Nymphenburg und erzählte uns, wie die Oberin des ehemaligen Instituts in der Blutenburg während des Nazi-Regimes eine jüdische Mutter vor der Deportation rettete.
Am Abend trafen wir uns dann mit einigen Schwestern der Augsburger Kommunität zu einem regen Austausch. Am Sonntagvormittag zeigte uns Sr. Monika Glockann CJ in den 50 Bildern des Gemalten Lebens, wie Gott Mary Ward geführt hat und wie er sie immer wieder vor den Herausforderungen ihres Lebens gestärkt hat. - Wir hatten eine erfüllte Zeit und sind Mary Ward wieder ein Stück näher gekommen. Text; Renate Thiemann, Kornelia Lange und Monika Walter, Foto: Sr. Monika Glockann CJ