Münchner Schwestern trafen Kardinal Marx

Begegnungen am Tag des geweihten Lebens 2016

Zum Abschluss des Jahres der Orden kamen besonders viele Ordensleute

München. Zum Abschluss des Jahres des geweihten Lebens waren Ordensangehörige in die Münchner Innenstadt eingeladen worden. Auch Schwestern der Niederlassung der Congregatio Jesu in Nymphenburg waren vor Ort und freuten sich über eine herzliche Begegnung mit Kardial Reinhard Marx. Eingeladen waren die Ordensleute der Erzdiözese München und Freising – und sie kamen am Nachmittag des 2. Februar in großer Zahl: Der Karmelitersaal war nahezu bis auf den letzten Platz besetzt. Für die musikalische Umrahmung sorgte dabei die Band der Armen Schulschwestern.

Im Zentrum der Veranstaltung stand ein Referat zum Thema „Arm und barmherzig – Papst Franziskus und der Auftrag der Ordensleute“, das P. Stefan Kiechle SJ, Provinzial der Deutschen Provinz der Jesuiten, hielt. Über Biographie und Kurzcharakteristik unseres Papstes erschloss Pater Kiechle, welchen Stellenwert die Begriffe „arm“ und „barmherzig“ bei ihm haben. Die Armut sei für das geweihte Leben einerseits wie eine Mutter, die großes Gottvertrauen habe, ohne selbst abgesichert zu sein, andererseits wie eine schützende Mauer.

So leben wie alle Christen

Der Auftrag an die Ordensleute bestehe darin, dasselbe zu leben wie alle Christen, wenn auch unterstützt durch die Gelübde und die sich daraus ergebende Lebensform. Das bedeute für die Älteren, versöhnlich und barmherzig miteinander zu leben und bewusst auf den Tod zuzugehen. Arm werden sei dann ein Zurückgeben aller Güter und letztlich ein Zurückgeben des Lebens an den Schöpfer.

Für die Jüngeren sei Armut so zu verstehen, dass es im Tun nicht um das Wieviel und Was gehe, sondern um das Wie. So sollen sie gleichsam von innen her dem Menschen zugewandt und darauf bedacht sein, innerlich frei zu werden von materiellen und auch geistigen Besitztümern. Eine klare Absage gilt einer „Anarchie des Wollens“, bei der ausschließlich der Aspekt zählt, was man möchte oder zu brauchen scheint. Barmherzig miteinander umzugehen schließe zerstörerisches Lästern aus.

Am Beispiel des Papstes könnten die Ordenschristen lernen, dass es darauf ankomme, die Wirklichkeit wahrzunehmen, sich anrühren zu lassen von der Not, dies im Gebet zu reflektieren und so zur Erkenntnis zu gelangen, was zu tun sei. Text: ms/rif