Mitlebetage in Mainz

Lachen, Beten und Gespräche

Mitlebetage für Schülerinnen bei den Mainzer Schwestern

Zum dritten Mal lud die Mainzer Kommunität Oberstufen-Schülerinnen der Maria-Ward-Schule in Mainz ein, vom 26. bis 29. Juni einige Tage mit ihnen zu leben und so Ordensleben und die Congregatio Jesu von innen heraus kennenzulernen. Mit sechs Teilnehmerinnen war das Angebot bereits im Februar ausgebucht, und so kam am Sonntagnachmittag eine aufgeregte und lustige Schar dort an.

Das Bild zeigt die Schülerinnen beim Betrachten eines Kurzfilms über Ordensleben. Foto: Sr. Magdalena Winghofer CJ

 

Viel, viel Gelächter prägte die folgenden Tage, aber auch dichte Stille in den gemeinsamen Gebetszeiten und intensive, offene Gespräche über das Leben der Schwestern ebenso wie über die Erfahrungen der Schülerinnen. Zum Abschluss haben die Teilnehmerinnen ihre Erkenntnisse und Erfahrungen zu zentralen Begriffen des Ordenslebens in Form von „Lexikonartikel“ verschriftlicht, die als kleiner Eindruck hier unzensiert zu lesen sind:

Gelübde

Das Wort „Gelübde“ leite sich von „Ich gelobe“ ab. Ein Gelübde ist sozusagen ein Versprechen, das man ablegt und sein ganzes Leben lang einhält. So legt zum Beispiel ein Mensch, der in einem Orden lebt, also eine Schwester oder ein Bruder, ein Gelübde ab. Dabei handelt es sich um das Gelübde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams. Diese Gelübde werden bei den Professfeiern abgelegt. Bei der Ewigprofess wird bei den Maria-Ward-Schwestern noch ein weiteres Gelübde abgelegt, das Gelübde, dem Papst gegenüber besonderen Gehorsam zu zeigen.

Sendung

Als Ordensschwester gibt man seine Selbstbestimmung auf. Man ist der Provinzoberin unterstellt, und der Orden Congregatio Jesu ist direkt dem Papst unterstellt. Mit dem Gelübde des Gehorsams gelobt man, dass man das tut, was einem zugeteilt wird. Dies nennt man dann Sendung. Man kann also zum Beispiel in ein anderes Land gesendet werden.

Gebet

Es ist der Austausch zwischen den Schwestern und Gott. Täglich sollten sie ungefähr eine Stunde alleine beten. Das können sie sich, wie jede möchte, auf den Tag aufteilen. Hinzu kommt die tägliche Eucharistiefeier. Im Gebet ist jede voll und ganz vor Gott und tritt mit ihm ins „Gespräch“. Das Gebet ist also ein fester Bestandteil für die Ordensgemeinschaft.

Gemeinschaft

Zusammenleben der Schwestern in der Kommunität (siehe „Ordensgemeinschaft“). Von der Oberin abgesehen, gibt es keine „Herrschaftsebenen“ (siehe „Konsult“).

Ignatianisch

Ignatius von Loyola spielt eine wichtige Rolle für die Ordensgemeinschaft Congregatio Jesu und damit für die Maria-Ward-Schwestern, weil er den Jesuiten-Orden gegründet hat. Er schuf die Grundlagen für ihre Spiritualität. Ignatianisch bedeutet daher, dass eine Ordensgemeinschaft Ignatius als Vorbild sieht. Ein zentrales Element der ignatianischen Spiritualität ist die Unterscheidung der Geister. Dies ist die Unterscheidung zwischen dem, was einem im Leben guttun wird, und daher von Gott kommt, und dem Schlechten, was einem nicht gut tun wird.

Text: Sr. Nathalie Korf CJ und Sr. Magdalena Winghofer CJ