Ein Funke Licht für unsere Welt
30. Januar 2019: Alt werden und unsere letzte Berufung würdevoll annehmen im 21. Jahrhundert
Das Leben ist eine Reise! In unserer heutigen Welt sind viele Menschen auf Reisen. Sie fliehen vor Gewalt und suchen Sicherheit in einer Welt, die nicht allzu freundlich ist. Sie schleppen sich durch Wüsten, Flüsse und über Berge, um ein friedliches Leben zu finden.
Die Reise, die Mary Ward absolviert hat, war ganz anderer Art, doch das Unterwegs-Sein verbindet uns miteinander. Sie und wir haben damit begonnen, aus der Tiefe unseres Herzens auf eine Berufung zu antworten. Diese Berufung kam in der Taufe, als wir – oder andere für uns – uns dazu verpflichteten, Jesus und seinen Lehren zu folgen. Diese grundlegende Berufung wurde in vielen Stadien unserer Reise wiederholt und vertieft. Sie muss ständig im Licht der persönlichen Lebensumstände interpretiert werden, denen jede auf ihrem Weg begegnet. Jede Person ist anders und wird neue Wege finden, dem Willen Gottes zu folgen. Das Gebet „Suscipe“ ist in so einer Unterscheidung sehr wertvoll.
Welchen Ruf hat Mary in den letzten Stadien ihres Lebens gehört? In Bild 50 des Gemaltes Lebens sagt der Text, dass sie „bald“ sterben solle und dennoch macht sie trotz ihrer schlechten Gesundheit mit ihrem Werk weiter. Jesus nimmt Mary an die Hand, um sie den Weg zu führen, den er geht. Die Gegenwart ihrer beiden Freundinnen, Mary Poyntz und Winefrid Wigmore, die auf ihrer Reise eine wesentliche Unterstützung waren, ist auch bedeutsam. Marys Beziehung zu Jesus und zu ihrer Gemeinschaft trugen sie, als sie treu auf seinen Ruf antwortete.
An einem Nachmittag sprachen wir sieben IBVM-Schwestern, die in der Casa San Carlo leben, über das Alter und darüber, unseren letzten Ruf anzunehmen. Für Menschen von 75 bis 95 ist das Altwerden eine unvermeidbare Realität. Wenn wir das Leben als eine Reise ansehen, hilft es uns, das Alter als normalen Schritt in diesem Prozess anzunehmen. Die Auswirkungen von verminderten Fähigkeiten, Krankheit und Verlust von Unabhängigkeit werden gemildert, wenn sie mit anderen zusammen erfahren werden.
Es ist wesentlich, Zeit damit zu verbringen, sich selbst besser kennen zu lernen, wenn wir altern und mit neuen Herausforderungen konfrontiert werden. Was wir den Menschen anbieten können, ist unsere Gegenwart und unser Gebet. Das ist ein höchst wertvoller Dienst. Wenn wir eine freudige Haltung aufrechterhalten können, können wir eine Atmosphäre schaffen, die das Herz erhebt und Hoffnung hervorruft.
Mary Ward folgte Gottes Willen freudig bis zu ihrem Tod, ohne auf Alter oder Gesundheit zu achten. Sie war eine freudvolle Frau, die trotz ihrer Leiden Glück ausstrahlte. Wir bemühen uns darum, das Gleiche zu tun, gleichgültig wohin Gott uns führt.
Nimm, Herr, und empfange all meine Freiheit …
29. Januar 2019: Gebet in schwierigen Zeiten im 21. Jahrhundert
Aus theologischer Perspektive ist das Gottesbild eine Quelle vieler Diskussionen. Ich erfahre, dass der Herr mir Worte schenkt, wenn ich ungerecht beschuldigt werde und mich verteidigen muss. Er ist auch die Quelle von Fröhlichkeit und Lachen, wenn meine Kollegen und ich an einem heißen Sommernachmittag im Büro laut lachen. Er ist bei uns, wenn wir feiern und er hilft uns, uns zu entschuldigen, wenn wir jemand verletzt haben. Er bewegt uns dazu, denen zu vergeben, die uns gegenüber schuldig geworden sind. Keine Grenze, kein Hindernis oder Ort hält ihn davon ab, mit uns in Verbindung zu sein. Er kann in unserem täglichen „Kleinkram“ gefunden werden.
Gott ist immer da, aber für uns Menschen kann es eine Herausforderung sein, sich in seine Liebe einzuklinken. In einer schnelllebigen Welt, sind wir davon überzeugt, dass wir keine Zeit haben, um innezuhalten, ruhig zu werden. Ein Mangel an stiller Zeit bedeutet, dass wir von Zerstreuungen überflutet werden, den Fokus erlieren können. Statt mit Gott zu kommunizieren, verlassen wir uns auf unsere eigene Kraft. Das kann dazu führen, dass wir andere ungerecht beurteilen, überreagieren und unkluge Entscheidungen treffen. Mögen wir in solchen Zeiten danach suchen, in Gott versunken zu sein, wie Mary Ward es war (GL 40) und mit all unseren Sorgen zu ihm zu kommen (GL 39).
Wie Ignatius suchte Mary Ward täglich danach, ihn in allen Dingen zu finden. Wenn wir so leben könnten, würde uns das Gebet vermutlich weniger Schwierigkeiten bereiten. Wir könnten realisieren, dass all unser Tun und alle unsere Begegnungen unsere Aufmerksamkeit auf Gott richten. Wenn wir uns auf Gott einstimmen, dann beten wir.
Herr, hilf uns, dich in allen Aspekten unseres Lebens anzunehmen und wie Mary Ward „dazu hingezogen zu werden, Gott nur anzuschauen und nichts Anderes zu wünschen als das, was er will und weil er es will“.
28. Januar 2019: Liebe und Treue zum wahren Geist des Institutes im 21. Jahrhundert
Dies ist ein herausforderndes Bild im Gemalten Leben. So wie viele Bilder kann es in unterschiedlicher Weise interpretiert werden. Eine Möglichkeit ist, sich zu überlegen was der Künstler wollte und in Verbindung damit den historischen Kontext zu bedenken. Wir wissen, dass die Initiative für das Gemalte Leben von Mary Poyntz und Winifred Wigmore kam. Sie hatten die Absicht, mit diesen Bildern das Leben Mary Wards und ihre Vision des Institutes bekannt zu machen.
Bild 35 bezieht sich auf die sorgenreiche Zeit von 1619. In der Kirche St. Martin zu Lüttich sehen wir zwei betende Frauen, Mary Ward und eine unbekannte Gefährtin, die hinter ihr steht. Ist das die symbolische Gegenwart jeder einzelnen von uns? Wer auch immer die Gefährtin war, sie steht hinter Mary. Ein Lichtstrahl scheint von einer himmlischen Quelle zu kommen, seine Strahlen deuten auf Mary Ward. Könnten sie das Licht einer Einsicht sein? Wir sehen, dass das gleiche Licht die Figur Christi erleuchtet und dass dieses Licht Mary mit Jesus verbindet. Der Lichtstrahl kann uns an Marys tiefe Sehnsucht erinnern: „Den wahren Geist des Institutes zu erhalten und nicht davon abzuweichen“.
Es gibt auch andere Möglichkeiten, das Bild zu betrachten und zu deuten, Sr. Theo schreibt dazu:
Mary Ward steht vor Christus am Kreuz, als ob sie das Zwiegespräch am Ende der ersten Exerzitien Woche betet: „Was habe ich für Christus getan? Was tue ich für Christus? Was sollte ich für Christus tun?“
In meiner Zeit in Guyana, als ich mit indigenen Menschen im Amazonasbecken gearbeitet habe, habe ich mir oft die gleichen Fragen gestellt. In diesen Menschen, in ihrem Leid und ihrer Würde, stand ich vor dem gekreuzigten Christus. Was tat ich für sie? Was sollte ich tun? Diese Betrachtung aus den Geistlichen Übungen half mir, unsere Arbeit der geistlichen Begleitung in einer neuen Weise zu sehen. Sie half mir auch, zu entdecken, wie Christus mich durch dieses „gekreuzigte Volk“ begleitet hat.
Mary Ward war sich sicher, dass sie keine Klausur wollte. Sie wollte Freiheit für die unterschiedlichsten Sendungen ihrer Schwestern. Sie sollten dahin gehen können, wo die Not am größten ist und wohin Christus sie rufen würde. Was heißt es in unserem heutigen Kontext, diesem Geist des Institutes treu zu sein? Wie kann die ignatianische Spiritualität uns unterscheiden helfen, wohin Christus uns heute ruft?
27. Januar 2019: Loyalität zur Kirche im 21. Jahrhundert
Mary Wards Sorge für andere, ihre Offenheit für sie und die Bereitschaft, sie willkommen zu heißen und sie zu begleiten, fordern uns heraus. Wenn wir ihr folgen, verpflichten wir uns, „offene Häfen“ zu werden.
Wir sind offene Häfen...
- für jene, die verstehen, dass es nicht genug ist, Christen genannt zu werden. Wir sind davon überzeugt, dass es notwendig ist, als Christen zu leben und zu denken.
- wenn wir ruhige Orte anbieten, in denen Menschen sich von der Macht der Wellen erholen können: Orte der Erneuerung des Geistes und des Gesprächs, die wie offene Häfen bereit sind, jedes Schiff willkommen zu heißen. Denn das Zusammensein gibt unserem Leben Energie zu einem Alltag, der oft herausfordernd ist und schmerzhafte Erfahrungen mit sich bringen kann.
- wenn wir eifrige Zeugen sind gegen Verschmutzung, gegen unbegrenzte Technik, gegen ungeordnete Globalisierung und oberflächliche Sozialisation. Wir stehen für eine Ökologie, die von großen Teilen der Welt nicht respektiert wird.
- wenn wir die unterstützen, die in besonderer Weise Zeugnis geben für ihren Glauben, dass sie in der Kirche Zeugnis geben für eine Solidarität im Geiste Mary Wards.
- wenn wir ehrlich versuchen, das Licht des Geistes an jene weiter zu schenken, die sich nach ihm sehnen. Wir glauben, dass alle Freunde Mary Wards berufen sind, in der Beziehung zueinander, in Freiheit, Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit zu leben, in der Beziehung, die als Geschenk gelebt wird.
26. Januar 2019: Gefährtinnen im 21. Jahrhundert
Das Bild zeigt zeigt Mary und ihre Gefährtinnen (Winefrid Wigmore, Susanna Rookwood, Catherine Smith, Jane Browne und Mary Poyntz) wie sie vor ihrer Abfahrt nach St. Omer zusammen sitzen, um „etwas anderes zu tun, aber was es war, wurde mir nicht gezeigt“. Mary weiß, dass sie zu einer Unternehmung gerufen wird, die noch unklar ist, aber die nur begonnen werden kann „mit der Hilfe dessen, durch dessen Gnade allein es angemessen und andauernd mo glich ist.“
Diese Frauen waren durch ihre Familien eng miteinander verbunden, ebenso durch den gemeinsamen Glauben, die Not und die erduldeten Schwierigkeiten. Sie stärkten ihre Bindung untereinander.
Man ist beeindruckt von dem lebendigen Ausdruck und dem offenen Kreis, der zu betonen scheint, dass sie bereit sind, zusammen zu arbeiten und die hierarchische Struktur zu verlassen. Mit ihrem vollkommenen Vertrauen in Gott waren die jungen Frauen in der Lage, in eine unsichere und unklare Zukunft hinein zu gehen. Gott nimmt uns, wie wir sind und nutzt die Gaben, mit denen wir beschenkt wurden, um seine Ziele zu erreichen.
Mary geht an Bord und überlässt sich freiwillig allem, was auf sie zukommt. Sie setzt ihr Vertrauen allein auf Gott und ist zufrieden, das Ergebnis ihres Mühens Gott zu überlassen. „Der Mensch denkt und Gott lenkt. Sein Wille geschehe. Wir werden es zur rechten Zeit erfahren."
25. Januar 2019: Kreative Antwort auf heutige Nöte im 21. Jahrhundert
Diese Bilder sind voller kleiner Szenen von Gruppen, die zuhören, sich unterhalten und zuschauen, wie Mary sich einer anderen zuwendet, um ihr einen Rat zu geben. Die geistlichen Gespräche, die Kommunion und die Gemeinschaft bringen Verlorene wieder zurück zur Freude und zum Frieden. Mary und ihre Gefährtinnen arbeiten zusammen, begleiten einander, erweitern den Kreis.
Hier ist ein Eifer zu spu ren, der ansteckend sein kann, wenn sich diese Bilder entfalten. Mary brennt dafür, den Menschen den Glauben zu bringen. Auch wir sind eingeladen loszulassen und den Sprung im Vertrauen zu tun, nicht zurückhaltend, sondern mit Wagemut. Mit offenen Herzen und offenen Ohren, die auf Gott hören, können wir größere Einheit und größeren Frieden finden.
Wir ersehnen diese Treue im Dienst Gottes in jenen Momenten, die uns täglich begegnen, oft inmitten unserer täglichen Kämpfe und Zweifel. „Ihm näher zu kommen“ ist unsere Gabe und unsere Berufung. Diese Bilder haben etwas Heiliges und schenken Frieden. Wir sind zu dieser geduldigen Hoffnung berufen, nicht allein, sondern in Gemeinschaft mit anderen.
24. Januar 2019: Gelübde im 21. Jahrhundert
In Mary Wards Zeit hieß religiöse Armut, in Abhängigkeit von Wohltätern zu leben, von anderen zu empfangen, um es den Kommunitäten zu ermöglichen, wenigstens einfach zu leben. Heute sind wir eingeladen, einfach zu leben, unsere materiellen und spirituellen Güter mit den Armen unserer Zeit zu teilen, zu denen wir gesandt sind. Heute verpflichtet uns Armut, auch ökologisch zu leben.
Im Gehorsam gegenüber Gott und unserer Sendung hören wir miteinander auf die Nöte unserer Zeit und werden uns der Zeichen der Zeit bewusst. Wir können unsere Häuser und unsere Herzen öffnen, zu den Menschen hinausgehen, heraus aus unseren sicheren Grenzen hin zu Neuem – durch Christus, mit Christus und in Christus durch den Glauben.
Die Gelübde sind ein Geschenk Gottes, und die Unterstützung für ein treues Leben in den Gelübden ist er selbst.
Vielleicht mag ich mich an den Augenblick erinnern, als ich meine Sehnsucht entdeckte ganz und gar Gott zu gehören. Wie habe ich das gelebt? Was ist für mich eine Herausforderung, wenn ich meine Gelübde heute lebe und was ist meine Inspiration die mir hilft, sie authentisch zu leben?
Komm und sieh
Ein blick und du gehörst nicht mehr dir selber..
von nun an empfängst du dich aus angeschaut werden augenblick um augenblick..
das herz an ihn geschmiegt lockt der staub der straße mehr als das dach überm kopf..
denn in seinen spuren reichen deine schritte über jeden gesichtskreis hinaus..
und brennender als feuer wirst du in seiner nähe
[Andreas Knapp, Brennender als Feuer – Geistliche Gedichte]
23. Januar 2019: Martyrium im 21. Jahrhundert
Bild 10 des Gemalten Lebens zeigt Mary Wards wachsende Einsicht, dass Gott von ihr ein spirituelles Martyrium verlangt und kein körperliches. Ihre Sehnsucht, sich ganz hinzugeben, „nicht nur einen Teil sondern alles“, fordert uns heraus, Gott gegenüber großmütig zu sein und „nicht aus Furcht zu handeln, sondern einzig aus Liebe“.
Mary Wards Kampf um die Anerkennung ihres Instituts in Rom, der zehn Jahre dauern wird, ist eine Form des Martyriums. Ihre Überzeugung, dass dies Gottes Werk ist, ermöglicht es ihr, trotz der andauernden Missbilligungen einer unbeugsamen Kurie weiterzumachen.
Heute sind weltweit viele Christen aufgerufen, das höchste Opfer zu bringen, nämlich für ihren Glauben zu sterben. Welches Martyrium wird von uns im 21. Jahrhundert verlangt?
Wir sind gerufen, uns selbst weniger wichtig zu nehmen, weniger selbstsüchtig zu sein und nach einer tieferen Einheit mit Gott zu streben. „Er muss wachsen, ich muss abnehmen.“ (John 3,30). Wir sind vielleicht mit einer Verfolgung konfrontiert, die unblutig, aber schwer zu ertragen ist. In manchen Ländern leiden unsere Schwestern an Opposition und Vernachlässigung durch die Regierung. Sie werden zu Staatsfeinden erklärt und ihnen wird das Recht zu reisen abgesprochen. In anderen Ländern werden sie dauernd ihres Glaubens wegen lächerlich und für viele Missstände in der Gesellschaft verantwortlich gemacht.
Papst Franziskus fragt: “Was braucht die Kirche heute? Märtyrer und Zeugen, diese Alltagsheiligen, die Heiligen des gewöhnlichen Lebens, das mit Zusammenhalt gelebt wird. Aber sie braucht auch diejenigen, die den Mut haben, die Gnade anzunehmen, Zeugen bis zum Ende zu sein, bis zum Tod.“
Text: Mariette Pinto CJ und Prathiba Palissery CJ (Nepal)
Einführung in die Mary Ward Woche 2019:
Gemaltes Leben 9 und 37 - Berufung und Antwort im 21. Jahrhundert
Die Bilder 9 und 37 des Gemalten Lebens (GL) geben die klare Einsicht wieder, die Mary Ward von Gott „in die Vortrefflichkeit des geistlichen Standes“ erhielt. Diese beiden Ereignisse passieren in sehr alltäglichen Umständen.
Im GL 9 (links) sitzen Mary und ihre Cousine Barbara Babthorpe 1600 mit einer frommen Dienerin, Margaret Garrett, beim Nähen zusammen. Sie erzählt den beiden Mädchen von der strengen Strafe, die eine Ordensperson erhielt, deren Verhalten als skandalös angesehen wurde. Mary hört Margaret aufmerksam zu. Gleichzeitig erhält sie von Gott „so eine klare Einsicht in die Vortrefflichkeit des geistlichen Standes, dass sie den Entschluss fasst, sich einem solchen Stand der Vollkommenheit zuzuwenden.“ Als Mary das erlebt, ist sie erst fünfzehn Jahre alt.
Die gleiche Weise der Offenbarung von Gott im Hinblick auf die Vortrefflichkeit des geistlichen Standes wiederholt sich 1625 im Gebet während einer Reise (GL 37 - rechts). Diese Erfahrung vertieft Marys Blick auf Gott. Sie erkennt, dass die „Stärke des Ordensstandes nicht in zeitlicher Macht, sondern in Gott allein bestehe.“
Die Klarheit die sie von Gott empfängt, wird ihre Quelle der Stärke, als sie ihre Sendung weiterlebt. Mary Ward ist eingestimmt auf Gott und seine Stimme in ihrem normalen Leben. Sie ersehnt Heiligkeit und glaubt fest daran, dass diese für sie im Ordensleben liegt. Sie weiß, dass Gott, der sie je neu ruft, ihre Stärke ist. Marys Freude, ihn zu sehen, drückt sich in ihrer freien und mutigen Antwort aus. Trotz der Herausforderungen, denen sie gegenüber steht, ist sie in der Lage, ihrer Berufung treu zu bleiben, weil sie weiß, dass „Gott den Rest tun würde.“
Auch heute zeigt sich uns Gott auf einzigartige Weise in unserem alltäglichen Leben. Wie Mary Ward sind wir eingeladen, auf die Stimme Gottes in unserem Alltag zu hören. Er ruft uns, IHN in allem zu finden, indem wir die Bedeutung seines Rufes und unsere Antwort darauf erkennen.
Vor kurzem rief Papst Franziskus in seinem Schreiben “Gaudete et Exsultate” alle Menschen zu einer “Alltagsheiligkeit” auf. Das klingt schon im Leben Mary Wards auf, weil sie gewöhnliche Dinge so tun wollte, dass sie Gott Freude machen. Beten wir um die Gnade, diesen Ruf zur Heiligkeit in unserem normalen Leben zu hören und zu ergreifen, wenn wir danach streben, heute auf die Bedürfnisse unserer Gesellschaft zu antworten.
Was sind die gewöhnlichen Dinge, Ereignisse oder Menschen, denen ich in meinem eigenen Leben begegne? Bin ich in der Lage, gut auf das zu hören, was Gott mir durch jedes einzelne sagt? Gibt es Blockaden in meinem Wahrnehmen? Ist das Ordensleben für mich die beste Weise, Gott zu finden, ihn zu kennen, zu lieben und ihm zu dienen? Sehne ich mich danach, für immer mit ihm in diesem vollkommenen Stand der Heiligkeit zu leben?
Gehen wir mit Mary Ward durch diese Wochen und vertiefen wir uns in ihre Botschaft. Inspiriert von ihr, könnten wir ein Funke Licht für unsere Welt sein.
Text: IBVM-Tertiarinnen 2017 - 2018