Schüler*innen und Lehrer*innen unterwegs auf den Spuren Mary Wards
Die Erfahrung, Teil einer weltweiten Gemeinschaft von Maria-Ward-Schulen zu sein, prägte die International Mary Ward Week, zu der sich Schüler*innen und Lehrer*innen in York trafen. Die Woche bot reichlich Gelegenheit, um sowohl die historischen Stätten in der Heimat Mary Wards zu besuchen als auch einander kennenzulernen und gemeinsam thematisch zu arbeiten.
Unter der Leitung von Annette Haseneder und Sr. Anna Schenck CJ kamen insgesamt 28 Schüler*innen und Lehrer*innen in York zusammen, 30 Personen insgesamt, eine gute Schulklassen-Größe also. Die Gruppe setzte sich aus Teilnehmer*innen aus sechs Ländern in drei Kontinenten zusammen – konkret: Nepal, Südafrika, Ungarn, Italien, Österreich und Deutschland – und brachte die Vielfalt von zwölf Maria-Ward-Schulen in diesen Ländern mit. Das Entdecken von Gemeinsamkeiten trotz der großen Vielfalt an Kulturen, Traditionen, aber auch Schulformen prägte die gemeinsame Zeit.
Wesentliches Element und der eigentliche Grund für das Treffen spezifisch in York war der Besuch der Orte, die mit Mary Ward verbunden sind. So besuchte die Gruppe das Geburtshaus in Mulwith und den Grabstein in Osbaldwick, aber auch das Herrenhaus Newby Hall, mit dem die Familie Ward eng verbunden war, ebenso wie die Ripon Cathedral, in der Marys Geschwister getauft wurden, und Ripley Castle, wo Mary ihren Onkel und seine Familie besuchte.
Auch Fountains Abbey, eine zu Mary Wards Zeiten bereits auf Anordnung zerstörte Zisterzienserabtei, und natürlich der Bar Convent in York, wo seit der Mitte des 17. Jahrhunderts Schwestern leben und arbeiten, standen auf dem Programm. Abgerundet wurde es durch den Besuch historischer Orte in York, die ein Eintauchen in die damalige Zeit ermöglichten, ebenso wie die Zeiten in der Landschaft von Yorkshire, die ebenfalls prägend für Mary Wards Kindheit und Jugend war.
Aktivitäten in der Bootham School, in der die Gruppe untergebracht war, ergänzten das Besuchsprogramm. Jede Gruppe hatte die Möglichkeit, ihr Land, ihre Schule und deren Besonderheiten den anderen Teilnehmer*innen vorzustellen. Die Präsentationen gaben Zeugnis vom großen Reichtum der Mary Ward Familie.
In Workshops wurde sowohl an schulspezifischen Fragen wie dem Mary Ward School Compass und einem gemeinsamen Schulplaner gearbeitet als auch an Fragen der weltweiten Verantwortung, konkret der Vereinten Nationen, sowie eine Einführung in die Unterscheidung der Geister, ein Spezifikum ignatianischer Spiritualität, gegeben.
Die gemeinsamen Gebetszeiten, zum Teil von den einzelnen Gruppen vorbereitet, rahmten dann auch alle Tage in York. So wurde auch erfahrbar, auf welchem Fundament alle Teilnehmer*innen ganz persönlich und die Schulen stehen.
Das gegenseitige Kennenlernen und der Austausch untereinander nahmen einen großen Raum ein, nicht zuletzt bei den gemeinsamen Mahlzeiten. Es wurde viel gelacht in dieser Woche, auch gemeinsam musiziert.
Die Sonne ließ es sich ebenfalls nicht nehmen, die Woche über weite Teile zu begleiten und die Teilnehmer*innen mit ihrer Helligkeit und Wärme zu erfreuen.
So diente die Woche nicht nur dazu, Mary Ward als gemeinsame Gründerin besser kennenzulernen und ihr ganz persönlich näher zu kommen über die historischen Stätten, die Eindrücke, Zitate…, sondern die Teilnehmer*innen nahmen auch alle die Erfahrung mit nach Hause und in ihre jeweiligen Schulen, Teil einer weltweiten Gemeinschaft zu sein, die, bei allen Unterschieden, vieles verbindet. Ein starkes Gefühl der Verbundenheit untereinander und mit den Wurzeln.
Text: Sr. Anna Schenck CJ
Bilder: Congregatio Jesu