Lebenswege und Veränderungen: Jahrestreffen der Gefährtinnen

Seit der Gründung der Gefährtinnen Mary Wards ist das Jahrestreffen, bei dem alle Gefährtinnen zusammenkommen, eine feste Tradition geworden. Ein Wochenende lang stehen die Gemeinschaft untereinander und mit den Schwestern der Congregatio Jesu, Zeiten der Stille und der geistlichen Reflexion und die Erneuerung des Versprechens im Mittelpunkt. In diesem Jahr trafen sich die Gefährtinnen wieder in Bamberg.

Lebensläufe standen im Mittelpunkt der geistlichen Einheiten – die je eigenen und der Lebensweg Mary Wards. In stillen Zeiten, Austausch in kleinen Gruppen und Gesprächen in der großen Runde betrachteten die Frauen aus Deutschland, Österreich, Südtirol und der Slowakei ihre eigene Geschichte, ihr heutiges Sein und die Wege, auf denen Gott sie in die Zukunft führen möchte – das Vorbild Mary Wards, deren Statue sie das gesamte Wochenende begleitete, immer vor Augen.

Schon im vergangenen Jahr hatten die Gefährtinnen in Zusammenarbeit mit der Provinzleitung der Mitteleuropäischen Provinz begonnen, die Grundlagen der Gefährtinnenschaft so anzupassen, dass sie auch in Zukunft tragfähig sind. So sollen und wollen die Gefährtinnen mehr und mehr Eigenverantwortung übernehmen. Da die Schwestern heute an weniger Orten leben als zu Beginn der Gefährtinnenschaft 2008, verändert sich zum Beispiel die Art und Weise, wie Beziehungen gepflegt werden und gegenseitige Unterstützung über das Gebet hinaus organisiert werden kann. Zwischen den beiden Treffen haben Provinzleitung, die für die geistliche Begleitung der Gefährtinnen zuständige Schwester und die Sprecherinnen der Gefährtinnen eine neue Fassung des Grundsatzpapiers erarbeitet. Dieses wurde von den Frauen diskutiert und die konkrete Ausgestaltung von Neuerungen und Schwerpunktveränderungen besprochen.

In einer intensiven Vesper, musikalisch umrahmt von zwei der Gefährtinnen und inhaltlich gestaltet von Sr. Ursula Dirmeier CJ, verlängerten einige der Frauen ihr Versprechen, als Gefährtinnen Mary Wards und der Congregatio Jesu ihr Leben zu gestalten. Dabei wurden zwei der Neuerungen auch für die mitfeiernden Bamberger Schwestern sichtbar: Zum einen ist es nun möglich, nach mindestens 12 Jahren Zugehörigkeit zu den Gefährtinnen das Versprechen nicht mehr nur für drei Jahre, sondern auch für neun oder 15 Jahre abzulegen. Zwei der Frauen machten von dieser Möglichkeit erstmals Gebrauch. Zum anderen nimmt nicht mehr nur eine Schwester der Congregatio Jesu das Verspechen der Gefährtinnen entgegen, sondern auch eine der Sprecherinnen.

Provinzassistentin Sr. Cristina Irsara CJ sprach den Frauen ihren Dank und ihre Anerkennung aus. „Ich freue mich sehr darüber, dass Sie sich auf diese Weise mit der Congregatio Jesu verbinden und wir Schwestern mit Ihnen gemeinsam in den Spuren Mary Wards Jesus nachfolgen. Mitzuerleben, wie Sie diesen Weg gemeinsam gehen, gemeinsam mit uns Schwestern gestalten und Aufbrüche wagen, ist berührend.“

Bei einem gemeinsamen Abendessen im Anschluss an die Feier der Erneuerung des Versprechens kamen Gefährtinnen und Schwestern der Bamberger Kommunität in einen intensiven Austausch. Bestehende Kontakte und Freundschaften wurden vertieft, neue geschlossen und Pläne für weitere Zusammentreffen in der Zukunft gemacht. Mit einem Reisesegen ging das Wochenende am Sonntagmittag zu Ende. Das Vorbild Mary Wards und ihre Bereitschaft, den freien Zugang zu Gott immer neu zu suchen und zu finden, begleitet die Frauen auf ihren Wegen in alle Himmelsrichtungen.

 

Text: Esther Finis
Fotos: Esther Finis und Annika Bender