Lasst Jubeln alle Bäume des Waldes

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Am 1. September beginnt die Schöpfungszeit: In dieser Zeit, die am 4. Oktober, dem Gedenktag für Franz von Assisi endet, sind die Christlichen Kirchen dazu aufgerufen, für den Schutz der Schöpfung Gottes zu beten, sich auf ihre Verantwortung für sie zu besinnen und daraus praktische Taten folgen zu lassen.

Die Schöpfungszeit ist eine relativ junge Zeit im ökumenischen Kirchenjahr. Die Initiative geht auf die orthodoxen Christen zurück. Der Ökumenische Patriarch Dimitrios I. hatte 1989 den 1. September zum Gebetstag für die Bewahrung der Schöpfung erklärt. Auf der III. Europäischen Ökumenischen Versammlung in Sibiu wurde dieser Impuls 2007 auf eine Schöpfungszeit ausgeweitet. In Deutschland hat der Arbeitskreis Christlicher Kirchen (ACK) für dieses Jahr das Motto „Lasst Jubeln alle Bäume des Waldes“ für dieses Jahr herausgegeben. 

Wie konkret das aussehen kann, lässt sich an der Arbeit zweier Schwestern der Congregatio Jesu gut zeigen:

Sr. Nathalie Korf CJ ist seit einem Jahr in der Region Taunus Referentin für Nachhaltigkeit und Schöpfungsverträglichkeit. In dieser Funktion geht sie zusammen mit ihrem Mit-Referenten, dem Priester Thomas Schmidt, in die angeschlossenen Gemeinden, gestaltet Gottesdienste zum Thema, fördert die Vernetzung von Gruppen innerhalb der Region und organisiert Veranstaltungen zum Thema Nachhaltigkeit und Schöpfungsbewahrung. Die beiden suchen bewusst auch Kontakt zu Aktiven außerhalb der Kirche.

Auch die Veranstaltungen für die Schöpfungszeit liegt in ihrem Aufgabengebiet. Wichtig war Sr. Nathalie, mit den Angeboten viele verschiedene Menschen zu erreichen. Die meisten Veranstaltungen finden mit Kooperationspartner statt, von den Christians for Future bis zum lokalen Obst- und Gartenbauverein. Sr. Nathalie und ihr Kollege haben Wanderungen und Spaziergänge organisiert, eine musikalischuntermalte Lesung aktueller Literatur zum Klima- und Lebenswandel, sowie unter anderem einen Vortrag eines Försters über den Zustand der heimischen Wälder. Besonders freut sich Sr. Nathalie auf die "Wild Church", einen etwas anderen Gottesdienst im Freien, bei dem anstelle der Predigt die Gottesdienstteilnehmer einzeln in die Natur aufbrechen, sowie auf einen Wald-Oasentag im Bad Homburger Hardtwald. Während der Schöpfungszeit gestalten Sr. Nathalie und ihr Kollege in vielen Gemeinden der Region Sonntagsgottesdienste zum Thema. Die beiden freuen sich darauf, in den Gemeinden mit vielen Menschen ins Gespräch zu kommen. (Flyer als PDF herunterladen)

Sr. Christa Huber ist in Wien in einem Team, das über die ganze Stadt verteilt Veranstaltungen in der Schöpfungszeit anbietet. Bei „5 vor 12 – Stille-Übung im Gehen“, einem halbstündigen angeleiteten Gang durch den Park des Kardinal-König-Hauses, soll beispielsweise den Teilnehmern vermitteln, dass die Freude an der Schönheit der Natur gleichzeitig die Kraftquelle ist, die dabei hilft, sich für ihre Rettung einzusetzen.

All diese Veranstaltungen während der Schöpfungszeit haben ein tieferes Ziel: Aufmerksamkeit für das Thema „Bewahrung der Schöpfung“ zu bekommen und die Schöpfungszeit dauerhaft im Kirchenjahr zu verankern, so wie die Fastenzeit oder den Advent. Der Einsatz für Schöpfung, da ist Sr. Nathalie ganz sicher, ist im Evangelium verankert, da er immer auch bedeutet, sich für bessere Lebensbedingungen für alle eEnschen, besonders auch die Armen, einzusetzen.

Wer nach Veranstaltungen zur Schöpfungszeit in der Nähe schauen will, kann das auf der Homepage der Diözesen machen oder auf der Deutschland-Karte des ACK. Zudem gibt es Impulse für die Schöpfungszeit von der Evangelischen Kirche Freiburg, die täglich per Mail verschickt werden und einen Schöpfungszeit-Kalender der EDK, in dem erfolgreiche Projekte vorgestellt werden, Impulse zu lesen sind und weiterführende Links zum Thema.

Für alle interessierten Schwestern der Congregatio Jesu bietet Sr. Nathalie zum Ende der Schöpfungszeit einen Vortrag über den ökologischen Handabdruck. Nähere Informationen dazu finden sich in Kürze auf unserer Homepage.

Text: Christina Waechter, Foto: Sr. Nathalie Korf CJ