Jesus als Gärtner der Seele
Das Lassalle-Haus Bad Schönbrunn, das Zentrum für Spiritualität, Dialog und Verantwortung der Schweizer Jesuiten, hat Sr. Igna Kramp CJ eingeladen, in der Fastenzeit ein Seminar in der Reihe „Bibel spirituell gelesen – eine christliche Sicht“ zu gestalten.
Für ihre Dissertation in der Exegese der heiligen Schrift an der Hochschule St. Georgen in Frankfurt geht Sr. Igna Kramp CJ unter die Gärtner und befragt den Evangelisten Johannes: Er erzählt von Jesus im Garten vor der Passion und weiß um die berührende Begegnung Maria Magdalenas mit dem Auferstandenen am Ostermorgen. Spirituell möchte das Lassalle-Haus die Bibel lesen, nicht wissenschaftlich oder literarisch. Vom eigenen Herzen her soll der Text verstanden werden.
„Schwester Igna ist Exegetin“, sagt Bildungsleiter Bruno Brantschen SJ, „aber sie ist auch eine Ergriffene vom Wort der Schrift. Sie kann Wissenschaft in persönliche Begegnung wandeln. Das ist unser Ziel mit dem Seminar.“ Vorträge zu den Gärten in der Johannespassion, gemeinsame und individuelle Lektüre führen theoretisch und praktisch ein in die Lectio divina. „Jesus wird als Gärtner der Seele verstanden“, schreibt Sr. Igna in der Schweizerischen Kirchenzeitung zum Seminarthema. „Dazu passt, dass Jesus sein Jünger bei der zweiten Begegnung am Abend es Ostertages anhaucht, wie der Schöpfergott in der Genesis dem ersten Menschen den Lebensatem einhauchte, ehe er ihn in seinen Garten setzte.“