St. Pölten. Im Rahmen eines Festaktes wurde am 19. Juni 2015 im Diözesanmuseum St. Pölten eine Sondermarke aus der Reihe „Sakrale Kunst“ vorgestellt. Diese Briefmarke stellt das Kelchvelum des Pfingstornates, der von der Congregatio Jesu dem Museum als Leihgabe überlassen wurde, dar (siehe unten. Ein Kelchvelum ist das Tuch, das in der Eucharistiefeier den Kelch bis zur Gabenbereitung bedeckt; Anm. d. Red.).
Wir Schwestern waren zur Präsentation geladen. Bei der Vorstellung des Kelchvelums wurde sowohl die Entstehung dieses Kunstwerkes aufgezeigt, aber auch auf die behutsame Pflege und sorgsame Aufbewahrung der Paramente durch die Schwestern hingewiesen. Diözesanbischof DDr. Klaus Küng referierte zum Thema „IHS – Der Name Jesu – eine zentrale Botschaft“. Neben der Auslegung der Bedeutung des Namens Jesu wies er auf die Wirkung hin, die das Sticken eines solchen Kunstwerkes auf die Persönlichkeit des Gestalters haben könne. Es sei wie beim Malen einer Ikone: Der Mensch müsse sich ganz auf die Arbeit konzentrieren und werde so in seine eigene Mitte geführt. Die Darstellung des IHS könne dabei viel zu dieser Verinnerlichung beitragen.
Ein Sonderpostamt mit dem Ersttagsstempel, eine Briefmarkenschau des Philatelistenvereins und eine Sonderführung durch die Paramentenkammer des Diözesanmuseums St. Pölten rundeten das Programm ab. Wir Schwestern sind dankbar für unsere „Vorfahren“ in der Linzer Straße, die mit viel Kunstsinn und großem Fleiß so wertvolle Ausstattungen für die liturgischen Feiern geschaffen haben. Diese wunderbaren Messgewänder waren bis 2009 bei uns in der Linzer Straße noch in Verwendung, jetzt stehen sie teilweise den Museumsbesuchern zum Betrachten zur Verfügung.
Text: Sr. Raphaela Leurer CJ, Fotos: Diözesanmuseum St. Pölten (Foto Kelchvelum von Mag. Eva Voglhuber, die beiden anderen von Wolfgang Zarl)