Wegweisung fürs Leben
Über das Schaffen der Bildhauerin Sr. Bernardine Weber CJ
Sr. Bernardine Weber CJ stammte aus dem Bayrischen Wald (Zilling bei Hengersberg). Folgendes Zitat offenbart das Geheimnis ihres Schaffens: „Wer vom Walde stammt, trägt das Bild des Waldes in sich. Eingeboren ist ihm der Sinn für die unendlich vielgestaltige Lebensgemeinschaft Wald. Und lebt er noch so weit entfernt von der Heimat: Im Zeichen des Heimwehes noch wird er unbewusst geformt von der Schöpferkraft der Waldheimat. Lebenslang hat der Waldler ein besonderes Verhältnis zum Baum, zum Holz überhaupt, zu allem, was aus Holz entsteht. Manchem Menschen aber wird der Wald, der Baum Wegweisung fürs Leben.“
Das Geheimnis der Menschwerdung
Die Künstlerin versenkte sich stunden-, jahrelang in das Geheimnnis der Menschwerdung des Höchsten. Wie den Raum darstellen, in dem dieses größte aller Wunder Wirklichkeit wird? Da nahm das Gestalt an, was sie selbst in ihrer Seelentiefe beheimatete: das Holz, der Baum, genauer die Fichte als der Baum, welcher mit seinen Ästen nach unten weist. Der Baumstamm selbst wirkt wie eine Säule, welche von je her auf die Gegenwart des Heiligen verweist. Der Wald ist Raum des Schöpfers, des Herrn, des Allerhöchsten. Geheimnisvoll, schaurig-tief, schweigsam und doch sich offenbarend, Ruhe und Geborgenheit bewirkend und doch Urangst hervorrufend. Der Mensch kann im Holz dem Heiligen begegnen- sofern er offen ist für das Numinose. Eingehüllt vom Holz offenbart sich Heiliges: Menschwerdung: die schützende Gestalt des Vaters, die zarte Mutter und das kleine Kind.
Berührend in der Baumhöhle eingebettet und umgeben von seinen schützenden Eltern liegt der kleine Gottessohn. Respektvoll das Bilderverbot achtend wird die Nähe, Gegenwart des Höchsten angedeutet durch die Kerze, das Licht.
Die Führung durch die Ausstellung findet am 4. Dezember 2016 von 14 bis 16 Uhr statt. Wiederholt wird die Führung am 1. Januar 2017, ebenfalls von 14 bis 16 Uhr.
Treffpunkt ist die Niederlassung der Congregatio Jesu in München-Nymphenburg (Maria-Ward-Straße 11).