Neues Schulprofil für Maria-Ward-Schulen
"Beim Unterrichten wollen wir Gott vor Augen haben, wie er mit Vergnügen auf mich und all die Kinder schaut und sich freut, unsere Mühen mit ihnen zu teilen und die Schönheit ihrer Seele zu sehen." Dieser Erziehungsgedanke ist mehr als 400 Jahre alt und immer noch aktuell. Er stammt von der Ordensgründerin Maria Ward (1585-1645). In ihrer Tradition stehen die sieben Schulen, die seit mehr als 20 Jahren in der Maria Ward Schulstiftung zusammengeschlossen sind.
Um diese Verbundenheit der Schulen untereinander zu stärken und den besonderen Erziehungsauftrag deutlich zu machen, berieten und beschlossen die Schulleiterinnen und Schulleiter und deren Stellvertreter aus dem Maria Ward Gymnasium und der Realschule Altötting, der Realschule Burghausen, der Realschule Damenstift bei Osterhofen, der Realschule Deggendorf, der Realschule Neuhaus am Inn und aus dem Auersperg-Gymnasium Freudenhain zusammen mit der Vorstandschaft der Maria Ward-Schulstiftung und Mitgliedern des Stiftungsrates unter Vorsitz von Sr. Carmen Irrgang CJ ein klar umrissenes gemeinsamen Schulprofil, das in der "Maria-Ward-Woche" vom 27. bis 31. Januar 2014 an den Schulen vorgestellt werden soll.
Das Bild unten zeigt Schüler der Maria Ward Realschule und Schulleiterin Astrid Schmid (3.v.rechts). Sie stellen das neue Faltblatt vor, das an allen Mitgliedsschulen der Schulstiftung verteilt werden soll.
Die Maria Ward-Schulen haben als Grundsatz den Bildungsauftrag der bayerischen Verfassung, vermitteln Wissen und bilden Herz und Charakter, aber es geht um mehr - nach dem Gedanken der Ordensgründerin: "gewöhnliche Dinge gut tun". Das Schulprofil ruht auf drei starken Pfeilern: Spiritualität, Individualität und Solidarität. So sollen die Lehrenden die Schüler ermutigen zu einer bewussten Glaubensentscheidung und zu einem Leben auf der Grundlage des Evangeliums. An den Schulen wird darum mit christlich-religiösen Angeboten wie Schulgottesdiensten, Einkehrtagen oder Firmvorbereitungstagen die Frage nach Gott entlang des Kirchenjahres wach gehalten und großer Wert auf religiöse Toleranz gelegt.
"Jeder darf an unseren Schulen Mensch sein - mit seinen Stärken und Schwächen" - so betont es das neue Schulprofil. Das bedeutet konkret, dass sich alle in der Schulfamilie, Lehrende, Lernende und Eltern, mit großer Wertschätzung begegnen, dass freundlicher, respektvoller Umgang miteinander an vorderster Stelle steht, dass gegenseitige Hilfe und Förderung der Schwächeren selbstverständlich ist. Gelebtes Ziel ist die Verantwortung für alle, die zur Schule gehören, aber auch in den Familien, in Kirche und Gesellschaft.
Alle Schüler und Eltern, aber auch alle, die sich für die Erziehungsziele der Maria Ward Schulen interessieren, werdn ein Faltblatt mit dem neuen Schulprofil erhalten - und die Schulen arbeiten damit weiter. "Wir werden auf diesem Hintergrund unsere Schulentwicklung voranbringen", betont die Schulleiterin der Maria Ward Realschule in Neuhaus am Inn, Astrid Schmid. Die Lehrkräfte haben sich damit bereits bei einer schulinternen Lehrerfortbildung im Herbst 2013 befasst. Martin Löbbecke, Vertreter der Eltern im Stiftungsrat, sieht in dem neuen Faltblatt eine wertvolle Zusammenfassung der Schulphilosophie und eine Entscheidungshilfe für alle, die sich für den Besuch einer Maria-Ward-Schule interessieren.
Text und Foto: Dr. Hans Würdinger