Eine große Familie: Internationale Konferenz der Freunde Mary Wards 2017
„Wir sind alle eine große Familie.“ Diese Botschaft gaben die beiden Generaloberinnen von CJ und IBVM den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Internationalen Konferenz der Freunde Mary Wards mit auf den Weg. Hinter den 120 Frauen und Männern aus 24 Ländern liegt eine Woche im britischen York und an den Orten, an denen Mary Ward gelebt und gebetet hat. 5 Tage lag diskutierten die Laien aus dem Netzwerk Mary Wards sowie einige Schwestern von IBVM und CJ aus aller Welt über Mary als prophetische Frau und darüber, was ihr Erbe, ihr Charisma und ihre Spiritualität für uns heute bedeuten.
Mit dabei waren auch vier Gefährtinnen der mitteleuropäischen Provinz (MEP), zwei Lehrerinnen des Mary Ward Freundeskreises aus Fulda und zwei Lehrerinnen einer Mary Ward-Schule in Ungarn, das nun auch zur MEP gehört.
In starken Vorträgen berichteten Sr. Gemma Simmonds CJ, Sr. Imelda Poole IBVM und Elaine Macdonald über die Geschichte Mary Wards und über aktuelle Projekte innerhalb der Mary-Ward-Familie für die Rechte von Mädchen und Frauen, Einsatz gegen Armut und Projekte gegen Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung weltweit.
Besuch im Bar Covent
In intensiven Gruppendiskussionen tauschten sich die Laien, aber auch einige Schwestern aus aller Welt darüber aus, wie sie die Visionen Mary Wards umsetzen und ihren Geist lebendig halten können. „Nicht nur Tradition, sondern lebendiges Erbe“, war ein Schlagwort, das dabei im Mittelpunkt stand. Gute Einblicke, wie ein solcher Umgang mit dem Erbe Mary Wards gelingen kann, gab ein Besuch im Bar Convent in York, in dem ein „living heritage center“ an Mary und ihre ersten Gefährtinnen erinnert. Die Ausstellungsräume weisen nicht nur auf die Geschichte des Instituts hin, sondern zeigen auch auf, wie wir die Ideen, Gebete und Hoffnungen der Frauen aus dem 17. Jahrhundert heute weiterleben und weiterentwickeln können.
Auf den Spuren von Mary Ward
Darüber hinaus besuchte die Gruppe Orte, die für Mary Ward wichtig waren, so zum Beispiel Mulwith, wo Mary geboren wurde, Ripley Castle, wo sie Jahre ihrer Jugend verbrachte und Ripon, in dessen Kathedrale einige ihrer Geschwister getauft worden waren und wo das Familienwappen der Wards auf dem Lettner eingraviert wurde.
In Bishop Thornton erinnerten Kirchenfenster mit der Geschichte von Mary Ward und ihres Instituts die Pilger an das bewegte Erbe der Mary-Ward-Familie und bei einer Wanderung auf den Mount Grace und einem Gebet in der kleinen Kapelle gingen sie Wege, die schon die Ordensgründerin und ihre Gefährtinnen gegangen waren, um erst um Marys Genesung zu beten und dann für diese zu danken.
„Wir alle gehören zur Familie von Mary Ward“, sagten die beiden Generaloberinnen Sr. Jane Livesey CJ und Sr. Noelle Corscadden IBVM zum Abschluss der Konferenz zu den Anwesenden. „Lasst uns offen sein für das, was der Geist in uns und durch uns wirken möchte und lasst uns bereit sein zu handeln, wenn der Moment gekommen ist, unsere Gebete in aktives Wirken zu verwandeln.“
Am Ende der inspirierenden Tagung verabschiedeten sich die Freunde Mary Wards in dem Bewusstsein, dass sie über Ländergrenzen, religiöse und kulturelle Unterschiede, Sprachbarrieren und andere äußere Unterschiede hinweg tief miteinander verbunden sind und gemeinsam daran mitwirken wollen und werden, die Vision von Mary Ward am Leben zu halten und immer weiter umzusetzen.
Text: Esther Finis
Fotos: Debra Nurthen