Ein Leben für Gott, die Schule und die Musik
Sr. Winefried Nothaft CJ feierte am 24. September ihren 100. Geburtstag
Simbach. Die Beine wollen nicht mehr so recht, doch ihr außergewöhnliches Alter merkt man ihr sonst nicht an. Sr. Winefried Nothaft CJ feierte am 24. September ihren 100. Geburtstag und spielte dabei für ihre Gratulanten noch selbst auf dem Hackbrett. Beim Bericht aus ihrem spannenden Leben leuchteten ihre Augen.
Sr. Winefried wurde in Zolling im Kreis Deggendorf geboren. Ihre Eltern bewirtschafteten einen Bauernhof. Sie besuchte die Volksschule in Auerbach und dann die Haushaltsschule in Passau-Niedernburg. Bereits hier wuchs ihr Wunsch, dem Orden beizutreten. Sie besuchte die Lehrerinnenbildungsanstalt in Freudenhain und Eichstätt, absolvierte Praktika in Plattling und Fürstenstein. Da die Nationalsozialisten keine Schwestern mehr in den Schulen duldeten, ging sie zunächst zu den Schwestern nach Bad Griesbach. Nach der Einkleidung 1939 belegte sie einen Fernkurs zur deutschen Kurzschrift (Steno) mit Prüfung in München. Innrehalb kürzester Zeit erlernte sie damals auch das Orgelspiel. Danach sollte sie 67 Jahre lang die Orgel ihr ständiger Begleiter sein.
Mit 78 Jahren in den Ruhestand eingetreten
1945 begann sie in Neuhaus am Inn mit zwei weiteren Schwestern ihre Zeit als Lehrerin. Diese Jahre waren von vielen Wiederaufbauleistungen verbunden. 1950 wurde sie Lehrerin in Bad Birnbach. Weitere Stationen waren Arnsdorf, Neuötting (23 Jahre lang) und Heiligenstatt (28 Jahre lang). Hier stand der Musikunterricht im Vordergrund. Erst 1994 – im Alter von 78 Jahren – trat Sr. Winefried in den Ruhestand ein. In Simbach lebt sie seit der Schließung der Heiligenstatter Niederlassung im Jahr 2008.
Bürgermeister Klaus Schmid überbrachte der Jubilarin ein Glückwunschschreiben des Bayerischen MInisterpräsidenten und eine Silbermedaille mit dem Motiv der Patrona Bavariae. Ruhestandspfarrer Max Pinzl überreichte Sr. Winefried eine Kerze mit dem Abbild von Papst Franziskus. (Text: rif nach einer Vorlage von PNP-Redakteur Walter Geirig)