Dreifaltigkeitssonntag: Die Schwertlilie als Symbol

In diesen Tagen blüht sie wieder in unserem Garten, die Schwertlilie aus der botanischen Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae).

Schon in früher Zeit wurde die Lilie in der Heraldik, der Wappenkunde, dargestellt. Sinnbildlich wird die „Fleur de Lys“ der Muttergottes zugeordnet. In anderen Interpretationen soll sie die Dreifaltigkeit Gottes (Vater, Sohn & heiliger Geist) darstellen.

Dass diese Deutung schon früh Verbreitung fand, lässt sich an dieser historischen Begebenheit ablesen: 1376 wurde die Anzahl der Lilien im Wappen von Karl V. in Würdigung der heiligen Dreifaltigkeit auf drei reduziert.

Ab dem 14. Jahrhundert wurde die Lilie so eng mit der Herrschaft über Frankreich in Verbindung gebracht, dass der englische König Eduard III. sein Abzeichen 1340 mit der Lilie schmückte, um seinen Anspruch auf die französische Krone zu bekräftigen. Diese Lilie wurde erst 1801 entfernt, als Georg III. den Anspruch auf den französischen Thron aufgab.

Auch in unserer Zeit ziert z. B. eine „goldene Lilie“ ein Wappen von Augsburg.

Nicht zuletzt - und für uns als Ordensgemeinschaft bedeutsam - ist im Wappen der Familie Ward, das unser Ordenskreuz ziert, das stilisierte Lilienkreuz zu sehen. So ist die Lilie und mit ihr die Erinnerung an die Jungfrau Maria und die Heilige Dreifaltigkeit eng mit unserer Congregatio Jesu verbunden.

Auch für mich persönlich ist das Fest der „Dreifaltigkeit“ ein besonderer Tag. Er erinnert mich an meine Jugendzeit und den „Bekenntnissonntag der Jugend“, der damals am Dreifaltigkeitssonntag begangen wurde. Zudem traf ich am Dreifaltigkeitssonntag 1959 meine endgültige Entscheidung für meine Ordensberufung.

Dieser Vers ist mir wichtig geworden:

GOTT VATER, DU DIE SONNE BIST,
DER GLANZ DEIN SOHN, HERR JESUS CHRIST,
DIE WÄRME IST DES GEISTES BILD,
DER ALLE WELT MIT LEBEN FÜLLT.

Es ist die 3. Strophe des Liedes „O heiligste Dreifaltigkeit“ (Gotteslob Nr. 352)

Ich wünsche allen Leserinnen einen besinnlichen Festtag.

Sr. Gonzaga Wennmacher CJ