Dankbarer Abschied: Zwei mit großem Wirkungskreis

Am 7. Januar 2024 verstarb in München Sr. Josefine Heyer CJ. Sie prägte zahlreiche Studierende an der katholischen Universität in Eichstätt, wo sie ab 1984 als Dozentin für Pädagogik bzw. Pastoralpädagogik tätig war. Gleichzeitig übernahm sie den Dienst als Beraterin und Supervisorin im Bistum Limburg. Dort war sie so sehr geschätzt, dass sie 1987 vom Bischof als Referentin für Pastoralpsychologie in die Priesterausbildung im Bistum Limburg berufen wurde.

Ab 1994 war sie zudem als freiberufliche Pastoralpsychologin tätig. Neben der geistlichen Begleitung, insbesondere von Priestern, war sie Mitglied im Ordensrat in Limburg und wurde häufig als Supervisorin, Moderatorin und Referentin angefragt – sowohl von der Diözesanleitung, als auch von der eigenen Institutsleitung und von anderen Ordensgemeinschaften.

Wie sehr Sr. Josefine in der Diözese Limburg anerkannt und geachtet war, zeigte sich auch darin, dass sie ab 2003 zur Bischöflich Beauftragten für Missbrauch an Minderjährigen im Bistum Limburg und bei den Jesuiten an der Hochschule in St. Georgen in Frankfurt berufen wurde. Eine herausfordernde Aufgabe, der sie sich mit viel Engagement widmete.

Innerhalb der Congregatio Jesu war sie zudem geschätzt als gute Zuhörerin, Organistin und Gestalterin von Gottesdiensten – aber auch von Festen und Feiern. Wir werden Sr. Josefine ein ehrendes Andenken bewahren. Ihr Einsatz für Menschen in seelischen Nöten, für Pastoral und Seelsorge und insbesondere für die Aufklärung von Missbrauch und einen gerechten, hörenden und unterstützenden Umgang mit den Betroffenen ist uns Ansporn und Vorbild.

 

Am 11. Januar 2024 verstarb in Augsburg Sr. Xaveria Bachmann CJ. Bei ihrer Geburt 1931 im Spessart ahnte wohl niemand, wohin Gott sie in ihrem Leben führen würde. Ihre erste große Reise machte sie 1957 von Mainz nach Zaka in Süd-Rhodesien, dem heutigen Simbabwe. Die Liebe zu diesem Land und seinen Menschen ließ sie ihr Leben lang nicht mehr los. Immer wieder kehrte sie dorthin zurück, half beim Aufbau von Schulen und Krankenstationen, unterrichtete Englisch und Latein, leitete später die Ordensausbildung der jungen simbabwischen Schwestern und wurde schließlich zur ersten Regionaloberin der neugegründeten Region Simbabwe ernannt. Auch in Deutschland übernahm sie Verantwortung und wirkte 12 Jahre lang als Provinzoberin der damals selbständigen Rheinischen Provinz, zu der die Region Simbabwe gehörte. Im Anschluss arbeitete sie beim Missionsreferat der Diözese Mainz.

Bei der Generalkongregation 1984 wählten die Delegierten Sr. Xaveria zur Generalassistentin. In den folgenden neun Jahren war sie in Rom mitverantwortlich für die Leitung unserer weltweiten Gemeinschaft – einer ihrer Schwerpunkte blieben natürlich die Werke in Simbabwe. Nach der Zeit in Rom verbrachte sie eine Sabbatzeit in Israel und kehrte 1994 in ihr geliebtes Simbabwe zurück, wo sie bis 2003 unermüdlich für Menschenwürde, Mädchenbildung, Solidarität und Ordensausbildung wirkte. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland unterstützte sie die Kleinkommunität sowie die dazugehörige Kinder- und Jugendeinrichtung in Velbert-Langenberg – heute Stiftung Mary Ward.

Auch als sie 2017 in ein Pflegeheim umziehen musste, hörte Sr. Xaveria nicht auf, ihre weltweiten Kontakte zu pflegen und sich für Menschen in Not einzusetzen. So verwundert es nicht, dass sich zu ihrer Trauerfeier per Videoübertragung zahlreiche Menschen aus vielen Ländern versammelten, um dieser begeisterten und begeisternden Nachfolgerin Christi zu gedenken. Dass Sr. Mercy aus Simbabwe ausgerechnet zu dieser Zeit einen Besuch in Deutschland machte und ein Lied in Shona zum Abschied singen konnte, hätte Sr. Xaveria sicher besonders gefreut. Auch ihr werden wir ein ehrendes Andenken bewahren und uns immer daran erinnern, dass aus kleinen Aufbrüchen große Veränderungen zum Guten entstehen können.
 

Sr. Josefine Heyer wurde am 12.01.2024 auf dem Institutsfriedhof in Pasing beigesetzt.
Sr. Xaveria Bachmann wurde am 16.01.2024 auf dem Hermanfriedhof in Augsburg beigesetzt.