Wir sind viele!
Internationales Treffen für junge Ordensleute in Taizé
Taizé. Anlässlich des 75-jährigen Gründungsjubiläums der ökumenischen Brüdergemeinschaft von Taizé fand vom 5. bis 12. Juli ein Treffen für junge Ordensleute auf dem Hügel von Taizé statt – und so mischten sich unter die rund 2.000 Jugendlichen, die gleichzeitig an den regulären wöchentlichen Jugendtreffen teilnahmen, circa 350 junge Ordensleute aus 30 Ländern und 60 Gemeinschaften aller Konfessionen und bevölkerten das Gelände mit den unterschiedlichsten Habiten aller Farben. Die Congregatio Jesu war mit Sr. Nathalie Korf CJ und Sr. Magdalena Winghofer CJ aus der Mitteleuropäischen Provinz, einer Postulantin aus England, drei Schwestern aus der Ukraine und vier slowakischen Schwestern vertreten.
Gemeinsam mit allen Jugendlichen nahmen die Ordensleute an den täglichen drei Gebeten der Brüdergemeinschaft teil, die geprägt sind von den kontemplativen Taizé-Gesängen, Bibellesung und Stille.
In einem dichten Programm von Vorträgen sprachen 24 Ordensobere und -oberinnen über „Die Berufung zum monastischen oder Ordensleben heute“. Die Bandbreite reichte von Kartäusern über Zisterzienser und Dominikaner bis zu den Jesuiten und den Kleinen Schwestern von Jesus, von verschiedenen Kongregationen der Diakonissen bis zu kleinen, neuen evangelischen und anglikanischen Gemeinschaften, vom koptisch-orthodoxen Bischof Ägyptens bis zu orthodoxen, griechischen Nonnen in Anlehnung an den Berg Athos.
Auf diese Weise wurde die ganze Bandbreite des Ordenslebens sichtbar, hörbar und erlebbar, manchmal vertrauter, manchmal auch sehr fremd. Und doch zogen sich durch alle so unterschiedlichen Vorträge und Gespräche auch immer wieder die gleichen Themen und Anliegen hindurch: ein Leben in Christus, ein Leben in Geschwisterlichkeit untereinander, ein wahrhaft menschliches Leben, ein Leben an der Seite der Menschen, besonders der Armen.
In sehr gut gemischten Austauschgruppen wurde das Gehörte dann geteilt und vertieft, Netzwerke und Freundschaften entstanden, so dass eine der wichtigsten Erfahrungen am Ende die Erkenntnis war: „Wir sind viele!“ und: „Das Ordensleben ist lebendig in der Kirche“. Mögen sich junge Ordensleute in ihren Gemeinschaften oder an ihren Wohnorten manches Mal auch vereinzelt fühlen – in dieser Woche wurde auf dem Hügel von Taizé sichtbar und spürbar: „Wir sind viele!“ Das stärkt und gibt Hoffnung und Kraft für den Alltag.
Text und Fotos: Sr. Magdalena Winghofer CJ