"Gott wird euch beistehen und helfen; es kommt nicht darauf an, wer es tut, aber dass es geschieht. "
Wenn Schwestern der Congregatio Jesu einen Standort verlassen, ist das schwer. Für die Schwestern, aber auch für die Menschen, mit denen sie zusammen gearbeitet und gelebt haben. Das stellte Provinzialoberin Sr. M. Sabine Adam CJ am Pfingstmontag, 21.05.2018, in den Mittelpunkt ihrer Ansprache in der Pfarrkirche St. Jakobus zum Abschied der Congregatio Jesu aus Burghausen. Sie zitierte dazu einen Satz, den die Ordensgründerin Mary Ward auf dem Sterbebett zu ihren Gefährtinnen gesagt hatte: "Gott wird euch beistehen und helfen; es kommt nicht darauf an, wer es tut, aber dass es geschieht."
Dazu führte sie aus: "Wenn Schwestern sich aus einer Pfarrei, aus einer Stadt zurückziehen, dann stellt sich vielleicht ein Gefühl von Verlassenheit ein. Aber das Wort von der Berufung gilt uns allen. Jeder und jede hier in dieser Kirche hat seine, hat ihre Berufung. Maria Ward schreit uns nicht verzweifelt zu: tut endlich etwas, kämpft für den Glauben, macht Schlagzeilen… Sie sagt: Seid treu in eurer Berufung. Redet nicht nur, sondern tut das, was euch möglich ist und bleibt dabei liebevoll. Gott bleibt mit uns auf dem Weg."
Ordensreferent Domkapitular Msgr. Josef Fischer betonte den Realitätssinn der Schwestern. Schon im Jahr 2000 haben sie die Maria-Ward-Realschule in die Trägerschaft der Maria-Ward-Schulstiftung Passau übergeben. So kann das Erbe Mary Wards weiterwirken, auch wenn die Schwestern nicht mehr vor Ort leben.
Wie lebendig dieses Erbe ist und mit welcher Energie es in die Zukunft geht, wurde bei der Abschiedsfeier der Maria-Ward-Realschule am vergangenen Freitag deutlich. Die Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, aber auch Burghausens erster Bürgermeister Hans Steindl und zahlreiche andere Gäste gestalteten ein buntes und herzliches Programm mit Musik und Tanz für die Schwestern. Nach einem Gottesdienst in der fast schon überfüllten Pfarrkirche St. Jakob stand die Schulgemeinschaft Spalier zum Festsaal in der Schule. "Wir werden euch vermissen", sagte Schulleiterin Helga Buchner. Gemeinsam mit Lehrern, Schülern und dem Elternbeirat gab sie das Versprechen, den Geist Mary Wards in Burghausen lebendig zu halten und weiterleben zu lassen.
Dass die Anteilnahme an der Zukunft der Congregatio Jesu und der Schwestern, die nun von Burghausen an andere Standorte umziehen, im Ort sehr groß ist, wurde auch in einer besonderen Geste deutlich: Stadtpfarrer Erwin Jaindl überreichte jeder der Schwestern ein mit Blumen geschmücktes Herz mit der Aufschrift "Alles Liebe".
Dass die Schwestern und alle, die sich in ihrem Sinne für Menschen einsetzen, nicht allein sind, beschrieb Sr. Sabine Adam CJ so: "Maria Wards Vorbild hilft uns allen, unseren Weg beharrlich und in der Gewissheit zu leben, dass Gott für uns immer ein Wachstum bereithält; auch, wenn es nicht immer das Wachstum ist, das wir uns wünschen."
Sr. Sabine Adam CJ bedankte sich bei allen Burghausenerinnen und Burghausenern für die Weggemeinschaft mit den Schwestern und wünschte denen, die sich weiter für das Erbe unserer Ordensgründerin engagieren, alles Gute.