Hilfe für Kuba
Die Congregatio Jesu ist seit dem 30. Dezember 2005 in Kuba präsent. Der Bischof von Cienfuegos, Msg. Emilio Aranguren, traf Schwester Pilar, die spanische Provinzoberin, und lud sie ein, eine CJ-Gemeinschaft in Kuba zu gründen. Rodas, Hauptstadt der Diözese Cienfuegos, wurde als Standort für die Kommunität ausgewählt.
Seit war war immer eine kleine Gruppe von Schwestern aus verschiedenen Ländern (Rumänien, Italien, Chile, Argentinien) in Kuba. Zwischenzeitlich gab es zwei Niederlassungen, jetzt gibt es nur noch die Kommunität in Rodas mit zwei Schwestern, eine aus Argentinien und eine aus Rumänien, die verschiedene apostolische Aktivitäten in Zusammenarbeit mit der örtlichen Kirche und verschiedenen Menschen aus der Gemeinde durchführen.
Sie begleiten die bedürftigsten Familien, diejenigen, die schwierige Zeiten durchmachen, kranke Menschen, denen es an wirklich allem fehlt, Familien mit Kindern, die nichts zu essen haben, denen es an den grundlegendsten Dingen für die persönliche Sauberkeit und an ausreichender Nahrung fehlt.
Kuba ist ein Land mit extrem niedrigen Löhnen, mit denen kein Bürger ein würdiges Leben führen kann. Das Einkommen reicht für viele Menschen nicht einmal für die elementarsten Bedürfnisse. Selbst grundlegende Medikamente sind so gut wie nicht zu haben. Deshalb leiden die meisten kubanischen Familien unter der vorübergehenden oder dauerhaften Auswanderung von Angehörigen, die das Land auf der Suche nach einer besseren wirtschaftlichen Situation verlassen. Zurück bleiben die, die sich die Auswanderung nicht leisten können, die keine Bildung haben und keine Chance auf eine Arbeit, von der sie leben können.
Jede Woche besuchen die Schwestern die kleinsten und entlegensten Dörfer. Die Straßen sind sehr schlecht und der Transport sehr schwierig. Sie können nur sehr wenig materielle Hilfe geben, doch auch die Zuwendung, das Zuhören und die menschliche Begleitung sind ein wichtiger Dienst in dieser trostlosen Situation.
In ihren pastoralen Aufgaben arbeiten die Schwestern in der Katechese und der Vorbereitung auf die Sakramente. Sie begleiten eine Gruppe von Laien und bilden sie in der Spiritualität Mary Wards aus; viele von ihnen tragen mit ihren Talenten und Fährigkeiten zu unserer Sendung bei.
Es gibt keine Möglichkeiten, Schulen oder Einrichtungen mit sozialem Charakter zu gründen oder Krankenhausseelsorge zu betreiben, aber in den Pfarreien sowie in unserem Haus gibt es die Möglichkeit, Treffen zur menschlichen und spirituellen Bildung abzuhalten. Eine Schule zu errichten, wird nicht gestattet, aber vor einigen Jahren konnten die Schwestern mit Unterstützung aus Italien ein kleines Haus in Rodas kaufen, in dem sie eine "Musikwerkstatt" eröffneten, wo Kinder und Jugendliche einige Instrumente wie Keyboard, Gitarre, sowie Rhythmus, Gesang und Theater lernen können. Mehrere Kubaner arbeiten hier als Lehrer – die Musikwerkstatt finanziert sich aus Spenden. Die Schwestern unterstützen auch die Werkstatt "Wachsen lernen" für Menschen mit Behinderungen und begleiten Besucher von Kranken- und Seniorengruppen.
Die derzeitige Situation in Kuba ist ziemlich kompliziert. Die Migrationskrise, die Trennung der Familien, die Überalterung der Bevölkerung, das Alleinsein der Älteren - all das führt zu Hoffnungslosigkeit, Deflation und mehr sozialer Ungleichheit. Kuba befindet sich in einer beispiellosen wirtschaftlichen und humanitären Krise, die durch Nahrungsmittel- und Ressourcenknappheit, ständige Stromausfälle und sehr eingeschränktem Zugang zu medizinischer Versorgung gekennzeichnet ist.
Diese Herausforderungen finden vor dem Hintergrund anhaltender Unterdrückung statt. Systematische Menschenrechtsverletzungen und überwältigende Härten für die Mehrheit der Bevölkerung. Die Wirtschaft wird immer unsicherer, die meisten Menschen haben keinen Zugang zu lebensnotwendigen Gütern, die Preise für alle grundlegenden Güter sind in die Höhe geschnellt und haben sich in einigen Fällen verzehnfacht. Es ist bekannt, dass das Durchschnittsgehalt eines kubanischen Berufstätigen bei 40 Euro pro Monat liegt.
Inmitten dieser Situation leidet die Kirche unter einem spürbaren Vakuum. Es zeichnet sich eine Überalterung der pastoralen Mitarbeiter ab. Weniger Kinder, weniger Sakramente und weniger engagierte Menschen. Ordensgemeinschaften, meist aus dem Ausland, wandern ab. Die Wirtschafts- und Berufungskrise wirkt sich aus, es ist schwierig, Kandidaten zu finden, die nach Kuba kommen, die Laien engagieren sich immer weniger. "Unter den Priestern und den Mitgleidern aus Gemeinschaften des geweihten Lebens herrscht eine allgemeine Entmutigung. In diesem Jahr sind zwei Ordensgemeinschaften und zwei Priester aus unserer Diözese weggegangen", berichten Sr. Angela aus Rumänien und Sr. Célia aus Argentinien.
"Trotz dieser Realität ist unsere Gemeinschaft ein Brennpunkt der Präsenz des Reiches Gottes in der Umgebung. Unser Haus ist offen, um zu empfangen, um zuzuhören, um zu beten, um zu teilen! Die Kubaner lehren uns, das Wenige mit Freude zu teilen und Zeuginnen der Güte und Vorsehung Gottes zu sein." Dabei sind unsere Mitschwestern nicht allein: "Die Ordensmänner und -frauen der verschiedenen Kongregationen, die Priester und die Bischöfe sind in Kuba wie eine Familie, sie helfen sich gegenseitig, sie haben gemeinsame Treffen zur Weiterbildung und zum freundschaftlichen Austausch und gegenseiter Unterstützung."
Wichtig zu wissen: Hilfe kommt an. "Spenden verwenden wir, um die allerärmsten Familien mit Lebensnotwendigem (Lebensmittel und Medikamente) zu unterstützen und um elementares Material für unsere pastorale Arbeit zu beschaffen. Daneben erlauben uns die Spenden auch, das Benzin für die Fahrten in die entlegenen Dörfer zu finanzieren."
Wenn auch Sie helfen möchten, unterstützen Sie uns gerne mit einer Spende.
Spendenkonto
Congregatio Jesu Mitteleuropäische Provinz
IBAN: DE32 7509 0300 1202 1020 21
BIC: GENODEF1M05
Stichwort: Hilfe für Kuba