Besondere Sorge für das Wohl der Jugend
„Ich gelobe…besondere Sorge für das Wohl der Jugend zu tragen.“ So sprechen wir Schwestern es bei unseren Ordensgelübden. Neben den allgemeinen Gelübden von Armut, Keuschheit und Gehorsam gibt es diese zwei Spezifika: den Sendungsgehorsam gegenüber dem Papst und eben die besondere Sorge für die Jugend.
Warum gibt es dieses Gelübde zur Jugend?
Da lassen sich in unseren Archiven verschiedene Antworten finden. Vor allem die Mädchenbildung war eine Not, die Mary Ward schon früh erkannt hat – in ihrer Zeit und besonders in der katholischen Kirche. Mädchenbildung war und ist für unsere Ordensgemeinschaft ein großer Schwerpunkt in der Arbeit, davon zeugen nicht zuletzt die vielen Schulen mit dem Namen Mary Wards.
Interessanter scheint die Frage: Wozu gibt es dieses Gelübde?
Die Sorge für die Jugend ist ein Versprechen in die Zukunft. Wir Schwestern versprechen, dass uns die Sorgen, Fragen und Probleme der folgenden Generationen nicht egal sind, sondern ein Auftrag. Dahinter steht die Erkenntnis, dass man auch ohne eigene Kinder generativ, also wissend um die Angewiesenheit der Generationen aufeinander, leben kann.
Wozu verpflichtet uns dieses Gelübde?
Hier kann man gut die Brücke zur Geschichte schlagen: Es verpflichtet uns nicht mehr, Schulen, die inzwischen in die besten Hände nachfolgender Lehrergenerationen abgegeben sind, als Orden weiterzuführen. Hier haben wir ein Versprechen – eine Not der Zeit betreffend – eingelöst. Es verpflichtet uns aber dazu, vor Ort zu schauen, wo eine Not der Jugend ist und ob und wie wir uns hier kümmern können. So sind einige Schwestern in ganz unterschiedlichen Bereichen der Jugendarbeit tätig.
Das Gelübde verpflichtet aber alle Schwestern, bei ihren Entscheidungen zu fragen, wie es den nachfolgenden Generationen damit geht – das betrifft dann auch Fragen des Klimaschutzes, der Nachhaltigkeit, etc. Es macht uns parteiisch, wenn es um die Not der Kinder und der Jugendlichen geht, egal wo auf der Welt.
Und damit, wenn wir den Jugendlichen so ein „Mitspracherecht“ in unserem Orden einräumen, sichern wir auch unsere Zukunft ab – weil wir uns immer wieder Infrage stellen lassen durch die Lebenswelt, die Fragen und Nöte der nächsten Generationen.
Aktuelles aus unserem Einsatz für Kinder und Jugendliche
Die Mitteleuropäische Provinz der Congregatio Jesu ist Stifterin der „Stiftung Mary Ward – Hilfe und Bildung für Kinder, Jugendliche, Familien und Menschen mit Behinderung“ in Velbert-Langenberg. Die Stiftung Mary Ward, als Rechtsträger und Nachfolger von Haus Maria Frieden Ende 2015 gegründet, bietet ein vielseitiges Spektrum an Betreuungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche und deren Familien an.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begleiten für eine Zeit Menschen auf ihrem Lebensweg. Gemeinsam mit Kindern und Jugendliche, deren Eltern und Familien – und den professionellen Partnern, wie dem Jugendamt, Vormündern und Therapeuten - unterstützen sie die jungen Menschen in ihrer Entwicklung und stärken und sie darin, ein Leben in Eigenverantwortung und Selbstbestimmung zu führen. Dabei leitet sie der Gedanke Maria Wards „Du findest deinen Weg nur, wenn du dich auf den Weg machst.“
Der Fokus der Arbeit liegt auf dem Wohle der Kinder und Jugendlichen, die Eltern und enge Bezugspersonen sind dabei wichtige Kooperationspartner. Die gesamte Einrichtung steht mit ihren Angeboten für eine wertschätzende Haltung gegenüber den dort betreuten Menschen ihrer Einmaligkeit und ihrem individuellen Förderbedarf.
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