Archiv der Südtiroler Provinz
Kurze Geschichte der Provinz Südtirol
Obwohl das päpstliche Reskript „Exponi nobis“ schon 1742 alle Häuser der Englischen Fräulein auf dem Boden der österreichischen Erblande der jeweiligen Oberin in St. Pölten als ihrer „Oberstvorsteherin“ unterstellte, wurde diese Unterordnung aus verschiedenen historischen Gründen erst 1816 wirklich vollzogen. Bis dahin hatten die Schwestern München als ihre Zentrale betrachtet.
Der Österreichische Institutszweig war nicht in Provinzen gegliedert, jedes Haus unterstand direkt dem Mutterhaus. Erst nach dem Zerfall der Monarchie 1918 dachte man an die Gründung einer eigenen Provinz, die aber vor allem deshalb nicht gleich zustande kam, weil nicht klar war, welche Häuser der Englischen Fräulein in Italien nun wirklich dazugehören sollten. Erst der „Anschluss“ Österreichs an Deutschland führte 1938 endgültig zur Konstituierung der „Provinz Südtirol“ mit dem Sitz der Provinzoberin in Brixen. - Die Unterordnung unter die Generaloberin in St. Pölten blieb aber bestehen.
Als 1953 die Union der drei Generalate erfolgte, blieb Südtirol eine eigene Provinz, da es eine historische und kulturelle Einheit darstellt.
2005 schloss sich die Provinz Südtirol mit den anderen deutschsprachigen Provinzen zur „Mitteleuropäischen Provinz“ (MEP) zusammen.
Zur Provinz gehörten die Häuser Brixen und Meran, von 1935 bis 1947 auch eine Niederlassung in La Spezia, von 1949 bis 1978 als Filiale von Brixen das Waisenhaus in Milland bei Brixen, (das aber in der Trägerschaft eines Vereins war). In Meran waren Filialen 1947 – 1950 das Pensionat in der Villa „Bavaria“, das 1950 in die „Villa Stoddard“ übersiedelte. Schließlich bekamen die Schwestern 1960 die „Villa Imperial“ geschenkt und eröffneten dort ebenfalls eine Schule und ein Internat. 1969 wurde die Villa Imperial Lokalhaus und damit das 3. Haus der Provinz.
Außerdem hatte Meran in Naturns eine ganzjährig mit Schwestern besetzte Landwirtschaft und als Ferienhaus den „Egger“, Brixen die Landwirtschaft in Vahrn und das Ferienhaus St. Andrä.
Für die italienischsprachigen Schülerinnen hatten einige italienischsprachige Mitschwestern 1964 in der Villa Stoddard ein Pensionat eröffnet. 1969 zogen sie um in die Pension Paradiso, und 1974 bauten sie schließlich in Obermais auf eigenem Grund das Pensionat „Maiense“, das aber 2006 wieder geschlossen werden musste.
Im Laufe der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts und zu Anfang des 21. Jh. war dies mit einem Haus nach dem anderen der Fall. Seit 2017 leben alle Südtiroler Schwestern in der Villa Imperial, Meran. Dort befindet sich auch das sehr umfangreiche Archiv. Es enthält die sehr alten und ausführlichen Chroniken von Meran und Brixen und zahlreiche andere Unterlagen.
Öffnungszeiten des Archivs:
Benutzung nur nach vorheriger Terminvereinbarung.
Das Archiv der Südtiroler Provinz befindet sich derzeit in Bearbeitung, so dass möglicherweise nicht immer alle Akten zur Verfügung stehen. Grundsätzlich steht das Archiv für Recherche und historische Forschung natürlich offen.
Kontakt:
Congregatio Jesu
„Villa Imperial“
Dantestr. 51/53
39012 Meran (BZ)
Italien
Ansprechpartnerinnen:
Sr. Edith Alessandrini CJ
Telefon: +39 (0)3284005172
Dr. Regina Baar
Telefon: +49 (0)89 21 25 63 94
E-Mail an Frau Dr. Baar schreiben